In unserer Kleidung stecken Umweltbelastungen und unfaire Arbeitsbedingungen und wir in Hosenbeinen und Ärmeln mittendrin. Gastautorin Nora Keller (Organisatorin von Walk-in Closet Schweiz) trägt für uns Fakten zusammen und gibt Tipps, wie wir mit unserer Kleidung nachhaltiger umgehen können.

Das Konzept Fast Fashion bringt viele Fashion Victims mit sich. Hier ein paar Facts:

 

Gesundheitsschädliche Produktionsstätten und Menschenrechtsverletzungen

  • Die Näherinnen und Näher verdienen an den Massen von Kleidern, die verkauft werden, nur einen Niedriglohn. Es gibt tausende working poors. Ihr Lohnt reicht nicht zum Leben.
  • Gesundheitsschädliche und lebensbedrohliche Arbeitsbedingungen: Die Katastrophe von Rana Plaza, bei der im Jahr 2013 1138 Menschen getötet wurden, hat uns auf dramatische Art und Weise vor Augen geführt, welchen lebensbedrohlichen Risiken Arbeiter*innen in der Textilproduktion ausgesetzt sind.

Wir leben in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft

  • Der weltweite Konsum von Kleidung hat sich zwischen den Jahren 2000 und 2014 verdoppelt.
  • In Europa und den USA kauft jede Person durchschnittlich 16 Kilogramm, (!!) Kleidung pro Jahr.
  • Die Nachfrage nach Kleidung wird zukünftig von 62 Mio. Tonnen im Jahr auf 102 Mio. Tonnen im Jahr 2030 steigen.
  • 10 bis 20 Prozent unserer Kleidung bleibt heute ungetragen im Schrank hängen und die Anzahl der Tage, an denen man ein Kleidungsstück vor seiner Entsorgung trägt ist um ein Drittel gesunken.

Die Textilindustrie verursacht Umweltbelastungen

  • Der ökologische Fussabdruck der Bekleidungs- und Textilindustrie ist weder nachhaltig noch ressourcenschonend.
  • Die Branche trägt mit jährlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 signifikant zu den globalen Treibhausgasemissionen bei, sie hat einen hohen Wasserverbrauch, verursacht Wasserverschmutzung und produziert jährlich 2,1 Milliarden Tonnen Abfälle.
Schuhe an Wand
Halle2

Was kannst Du tun?

Kurz gesagt und passend nach Vivienne Westwood: Buy less. Choose well. Make it last.
Denn wir müssen unsere Konsummotivation grundlegend hinterfragen.

Es geht darum:

  • den eigenen Konsum zu reduzieren,
  • unsere Tauschbereitschaft zu erhöhen,
  • unsere Kleider besser zu pflegen,
  • die Nutzungsdauer zu verlängern,
  • wirklich einen eigenen Geschmack zu entwickeln.

Deshalb, frage dich vor deinem nächsten Kauf:

  • Brauche ich das wirklich?
  • Werde ich es mehrere Jahre tragen?
  • Macht es mich längerfristig glücklich?

Oder du entscheidest dich gegen das Kaufen, denn Walk-in Closet Schweiz bietet eine Alternative zum Fast Fashion Konsum: TAUSCHEN STATT KAUFEN!

Wie funktioniert die Walk-in Closet Kleidertauschbörse?

Bring 10, nimm 10!

Bei Walk-in Closet SchweizWalk-in Closet Schweiz werden nicht mehr getragene Kleidungsstücke nicht mehr weggeworfen, sondern nachhaltig nutzbar gemacht. Du bringst max. 10 nicht mehr getragene, gut erhaltene und saubere Kleidungsstücke mit und gibst diese bei unserer Walk-in Closet-Kleiderannahme ab.

Stand

Nun steht der Suche nach neuen Lieblingsstücken nichts mehr im Weg.
Der riesige begehbare Kleiderschrank erfreut jedes Tauschherz: T-Shirts, Blusen, Jacken, Schuhe, Accessoires, Schmuck, Pullis, Kleider, Jeans – alles SECOND HAND und deshalb ressourcenschonend.
In einem separaten Raum mit Spiegeln kann die getauschte Ware anprobiert werden. Du kannst dir wieder max. 10 Kleidungsstücke aussuchen und mit nach Hause nehmen.

Halle1

Ein DJ bereichert die Veranstaltung mit gemütlicher Musik, die Bar bedient mit Kaffee und die Freiwilligen der Public Eye Regionalgruppe geben jede Menge Informationen zum Thema Kleiderkonsum.
Walk-in Closet Schweiz setzt sich für eine bewusstere Konsumgesellschaft ein. Indem die Gäste bei der Walk-in Closet-Kleidertauschbörse über die Folgen des Kleiderkonsums aufgeklärt und sensibilisiert werden, erhofft sich der Verein einen Schritt in diese Richtung.

Team

Aktiv werden

Du möchtest auch eine Kleidertauschbörse organisieren und Teil der Fashion Revolution werden? Melde dich bei uns! Pro Jahr sind bei Walk-in Closet Schweiz insgesamt ca. 400 freiwillige Helferinnen und Helfer aktiv, welche sich für eine nachhaltigere Modewelt einsetzten.
Bei Walk-in Closet Schweiz kann jede und jeder mitwirken. Die Anlässe an verschiedenen Standorten in der Schweiz schaffen zudem auch Begegnungen und Austausch zwischen Menschen unterschiedlichen sozio-ökonomischen Schichten. Ob jung oder alt, alle Geschlechter und Kleidergrössen, jeder kann sich für die Förderung von nachhaltigem Kleiderkonsum einsetzen.

Die nächste Walk-in Closet Kleidertauschbörse findet am 22. September im Werkk Baden statt.

Alle Informationen finden Sie hier!

Flyer
Flyer Rückseite
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