Unser Klimatipp für den Januar: Richtiges Lüften spart Energie, ist hygienisch und vermeidet Feuchtigkeitsschäden und Schimmel in Wohnräumen. Der Koordinator Energie der Stadt Baden, Christian Vogler, informiert als Gastautor.

Neubauten sind oft mit einer kontrollierten Lüftung ausgestattet, da eine moderne Gebäudehülle sehr dicht ist und für einen genügenden Luftaustausch gesorgt werden muss. Bei älteren Gebäuden ist dies nicht so. Bei energetischen Sanierungen werden unter anderem neue 3-fach verglaste Fenster eingebaut und die Gebäudehülle meistens von aussen mit einer Dämmung versehen. Diese Massnahmen sparen viel Energie und führen zu einer dichteren Gebäudehülle. Wird nicht gleichzeitig eine kontrollierte Lüftung nachgerüstet, entsteht so ein erhöhter Bedarf an Frischluft. Ist diese nur ungenügend, drohen Schimmelpilzbefall, Feuchtigkeitsschäden oder sogar die Ablösung der Tapete. Was muss ich tun, um dies zu verhindern? Wie versorge ich meine Wohnräume optimal mit frischer Luft?

Energiesparendes und wirksames Lüften heisst, zwei bis drei Mal täglich 5-10 Minuten die Fenster vollständig öffnen. Besonders wirksam ist die kurze Querlüftung (Durchzug). Mit diesen Massnahmen wird in kurzer Zeit viel Feuchtigkeit abgeführt, das Auskühlen der Wand- und Deckenoberflächen verhindert und eine Menge Heizenergie gespart. Auch bei Regen und Nebel ist die Aussenluft weniger feucht – bezogen auf die absolute Menge Wasser pro Volumen – als die Luft innerhalb der Wohnung. Es wird in jedem Fall Feuchtigkeit aus der Wohnung abgeführt.

Was ist beim Lüften zu vermeiden? Speziell in den Wintermonaten hat das Kippen von Fenstern nur nachteilige Wirkungen. Der Luftaustausch erfolgt sehr schleppend. Dafür kühlen die Raumflächen rund um das Fenster sowie der Boden stark aus. Kipplüften führt zu deutlich erhöhten Heizkosten und fördert die Schimmelbildung. Der Einsatz des Kippfensters ist jedoch in den Sommermonaten sinnvoll.

 

Gekipptes Fenster Bild ergo impulse
Bild www.ergo-impulse.de

Übrigens: Für Wohnräume sind ca. 20° C und für Schlafräume ca. 18°C empfehlenswert. Wenn es in der Wohnung viel zu warm ist, lohnt es sich die Heizung bzw. deren Vorlauftemperatur zu reduzieren oder beim Vermieter danach zu fragen. Denn wer weniger Heizenergie verbraucht, spart Geld und schont die Umwelt.

Für Interessierte:

Effizientes Heizen und Lüften

Komfortlüftung

Schimmelpilz – ein ungebetener Gast

Luftbewusst (danke auch für das Beitragsbild)

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