Das Stadtforstamt Baden hat gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus den Überresten des rund 2000-jährigen Römerholzes ein besonderes Brotmesser geschaffen.
In sorgfältiger Handarbeit entstanden nur 200 Stück, jedes davon ein Unikat.

Ein Grossteil dieser limitierten Auflage wird verschenkt – als Zeichen der Verbundenheit mit unserer Stadt, ihrem Wald und ihrer Geschichte.
Eine kleine Anzahl wird zu einem späteren Zeitpunkt bei Lorenzi Baden AG erhältlich sein.
Wer eines dieser geschichtsgeprägten Messer erwerben möchte, muss schnell sein – der offizielle Verkaufsstart wird durch die Stadt Baden kommuniziert.

RÖMERHOLZ

Sie halten ein Stück aus den Anfängen der Stadt Baden in der Hand, denn der Griff des Badener Messers besteht aus über 2000 Jahre altem Eichenholz. Die Bäume wurden um das Jahr 20 n. Chr. in den Wäldern der Umgebung geschlagen und für das Fundament der ersten römischen Thermen verwendet. In feuchter Umgebung und unter Ausschluss von Sauerstoff veränderte das Holz über die Jahrhunderte
seine Eigenschaften und erhielt die heutige braune bis schwarze Farbe. Im Rahmen der archäologischen Grabungen zwischen 2010 und 2018 vor dem Bau des neuen Thermalbads kamen die Hölzer zum Vorschein. Ein aussergewöhnlicher Fund!

Mitarbeitende der Kantonsarchäologie beim Ausgraben der
Eichen 2011. (Bild: Kantonsarchäologie Aargau, A. Schaer)

Hunderte Hölzer wurden geborgen.
(Bild: Kantonsarchäologie Aargau, S. Mühleisen)

2000 JAHRE BADEKULTUR

Die Thermen von Aquae Helveticae (lat. für «Helvetische Bäder») entstanden im 1. Jh. n. Chr. im Knie der Limmat als Heilbäder für die römischen Soldaten aus dem nahe gelegenen Legionslager Vindonissa (Windisch). Bald wuchs im Gebiet des heutigen Kurparks und des angrenzenden Haselfelds eine florierende Händler- und Handwerkersiedlung. In den Läden von Aquae Helveticae wurden Souvenirs verkauft, darunter Messer aus der Schmiedewerkstatt des Gemellianuns.

Bronzener Messerscheidenbeschlag aus der Werkstatt des
Gemellianus. Dieses vielleicht älteste Souvenir aus Baden
wurde am Lac de Bourget in Frankreich gefunden.
(Bild: Stadtgeschichte Baden)

Rekonstruktionsversuch Baden im Jahr 200. So könnten die
römische Thermenanlage und die Siedlung (Vicus) ausgesehen
haben.
(Bild: Hist. Museum Baden / ikonaut / bildebene 2022)

EICHE, BAUM DER ZUKUNFT

Eichen gehören zu den bedeutendsten Baumarten und sind Lebensraum für rund 300 Tierarten. Das harte und langlebige Edelholz ist zudem seit jeher als Baumaterial sehr beliebt. Durch die starke Nutzung wurden die hiesigen Eichenwälder über die Jahrhunderte massiv dezimiert. Im Badener Ortsbürgerwald wird die Eiche als klimaresistenter, ökologisch wertvoller Baum besonders gefördert. Ihr Anteil am Gesamtbestand soll deshalb von momentan 6 Prozent längerfristig auf 20 Prozent ansteigen.

Das Stadtforstamt Baden fördert bei der Jungwaldpflege Eichen und andere Zukunftsbaumarten.
(Bild: Stadtforstamt)

In Baden sind Eichen über 150 Jahre geschützt und bieten unzähligen
Tieren und Pflanzen Wohnstatt und Nahrung.
(Bild: Stadtforstamt)

JEDES MESSER EIN UNIKAT

In aufwändiger Handarbeit wurde das 2000-jährige Römerholz aufgesägt und 200 makellose Stücke ausgewählt, die sich als Messergriffe eignen. Die Weiterverarbeitung erfolgte mit einer computergesteuerten Fräse. Die Klingenrohlinge aus hochwertigem Messerstahl stammen aus Frankreich und wurden in einer Schweizer Messerschleiferei von Hand fertiggestellt. Mit dem vorliegenden Messer wird an Badens älteste Geschichte angeknüpft und eine Tradition weitergeführt.

Rissfreie Rohlinge für den Messergriff wurden ausgesucht und
zugesägt. (Bild: Daniel Furrer)

Auf der CNC-Fräse bekamen die Holzgriffe ihre Form.
(Bild: Jonas Rindlisbacher)

Projektbeteiligte
Idee und Konzept: Georg von Graefe und Ivo Rölli
Unterstützung: Angela Schweri
Aufsägen der Balken: Daniel Furrer
CNC-Fräsen der Griffe: Jonas Rindlisbacher
Klingen und Fertigmontage: Hansjörg Kilchenmann
Texte und Layout Fabian Furter
Wiss. Beratung: Regine Stapfer und Andrea Schaer

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