
Elektrische Widerstandsheizungen ersetzen
Neben dem Ersatz von Öl- und Gasheizungen mit erneuerbaren Lösungen, sollen auch elektrische Widerstandsheizungen ersetzt werden. Der zunehmend knapp werdende Strom wird nicht effizient genutzt. Ca. 4-5 % des Schweizer Stromverbrauchs entfallen auf diese Heizungen. Für den Ersatz stehen nun hohe Förderbeiträge zur Verfügung.
Warum sollte man Elektroheizungen ersetzen? Mittlerweile ist die Technologie der Elektroheizung veraltet und Strom wird zunehmend zu einem knappen Gut. Elektroheizungen sind sehr ineffizient und verbrauchen drei bis fünf Mal mehr Strom als eine Wärmepumpe. Eine Elektroheizung benötigt 10 Kilowattstunden (kWh) Strom, um 10 kWh Wärme zu erzeugen. Eine Wärmepumpe hingegen benötigt nur 2.5 kWh Strom (und 7.5 kWh kostenlose Umweltwärme aus der Luft oder dem Erdreich).
Obwohl in den letzten Jahrzehnten bereits viele Elektroheizungen ersetzt wurden, machen die verbliebenen Heizungen immer noch 4-5 % des gesamten Schweizer Stromverbrauchs aus. Das ist gerade im Winterhalbjahr in Hinblick auf die Versorgungssicherheit problematisch. Wärmepumpen dagegen sind viel effizienter als Elektroheizungen, nutzen Energie aus einheimischen und erneuerbaren Quellen und sind um ein Vielfaches günstiger im Betrieb.
Förderbeiträge für den Einbau erneuerbarer Heizsysteme
Elektrische Widerstandsheizungen können durch Wärmepumpen oder Anschlüsse an Fernwärmenetze ersetzt werden. Für diese neuen Heizsysteme gibt es Förderbeiträge. Im Falle eines Einfamilien- oder kleinem Mehrfamilienhaus sind es gut 10‘000 Franken aus den Förderprogrammen des Kantons und der Stadt Baden.

Einbau Wärmeverteilsystem
In vielen Fällen müssen dezentralen elektrischen Widerstandsheizungen ersetzt werden. Das heisst, es gibt mehrere elektrische Heizkörper (oder Fussbodensysteme) in den verschiedenen Räumen, aber keine Radiatoren o.ä. welche mit Wasser die Wärme im Gebäude verteilen. Neue Systeme benötigen jedoch genau solche Wärmeverteilsysteme, welche die Wärme z.B. aus der Wärmpumpe im Haus verteilen. Ein nachträglicher Einbau eines Verteilsystems ist aufwändig und teuer. So kann der gesamte Heizungsersatz durchaus um die 100‘000 Franken kosten.
Zusatzförderung für Wärmeverteilsystem
Genau deshalb gibt es für diesen aufwändigen Umbau eines Zusatzförderung. Für den Einbau eines neuen Wärmeverteilsystems (zusätzlich zum Betrag für die Wärmepumpe oder den Fernwärmeanschluss) bezahlt der Kanton pauschal 15‘000 Franken. Ab 250 m2 Energiebezugsfläche sind es 60 Fr./m2.
Da die Stadt Baden den Betrag um 50 % erhöht, wird der nachträgliche Einbau der Wärmeverteilung mit mindestens 22‘500 Franken unterstützt.
Arten von Elektroheizungen
Grundsätzlich kann man zwischen zentralen Elektroheizungen (mit Wärmeverteilsystem) und dezentralen Elektroheizungen (ohne Wärmeverteilsystem) unterscheiden. Bei Ersterer muss nur die zentrale Erzeugung durch ein neues und effizientes System wie eine Wärmepumpe ersetzt werden. Beide Systeme erzeugen mit Strom Wärme. Sie verteilen die Wärme aber anders. Zentrale Elektroheizungen erzeugen die Wärme in einer zentralen Anlage und verteilen sie anschliessend über ein wassergeführtes System zum Abgabeort (z. B. Fussbodenheizung oder Radiatoren).
Dezentrale Elektroheizungen heizen meistens einen einzelnen Raum, da sie kein Wärmeverteilsystem haben. Zu den dezentralen Elektroheizungen zählen die Infrarotheizungen, elektrische Heizlüfter und elektrische Fussbodenheizungen.
Sind Elektroheizungen noch erlaubt?
Mittlerweile gelten in allen Kantonen Vorschriften, die die Neuinstallation oder den Ersatz von zentralen und dezentralen Elektroheizungen verbieten oder sehr stark einschränken. Dies ist auch im Kanton Aargau der Fall. In einigen Kantonen gibt es auch eine Sanierungspflicht für zentrale Elektroheizungen. Nicht so im Aargau.
Was „müssen“ Sie also tun? Es besteht keine Pflicht eine bestehende Elektroheizung zu ersetzen. Da diese aber viel Strom verbraucht und deshalb hohe Betriebskosten verursacht, ist es sinnvoll die Heizung mit einem modernen System zu ersetzen.
Energieberatung
Falls Sie gerne wissen möchten, welche Optionen für den Ersatz der Elektroheizung an ihrem Standort zur Verfügung stehen und was diese etwa kosten, melden Sie sich bei einem akkreditierten Energieberater. Die Stadt Baden trägt die Beratungskosten bis 1‘000 Franken.
Bei der Umsetzung profitieren Sie von den neuen Förderbeiträgen!
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