
Waldwasser
Am 14. Juni 2025 fand der jährliche Waldumgang des Stadtforstamts Baden statt. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Thema „Wasser im Wald – Quelle des Lebens“. Auf einem rund 2,7 Kilometer langen Rundgang durch die Wälder der Täferen und des Bareggs wurde die zentrale Bedeutung von Wasser für das Waldökosystem aufgezeigt.
Die Rolle des Wassers im Wald
Wasser ist ein entscheidender Faktor für das Wachstum und das Überleben von Bäumen und Pflanzen. Es ermöglicht die Photosynthese, reguliert die Temperatur im Wald und trägt zur Stabilisierung des lokalen Klimas bei. Bäume verdunsten grosse Mengen Wasser und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Luftkühlung und Luftfeuchtigkeit.
Der Waldboden dient als natürlicher Wasserspeicher. Pro Quadratmeter können bis zu 200 Liter Wasser im Boden gespeichert werden – vorausgesetzt, die Bodenstruktur bleibt intakt. Eine Verdichtung durch Maschinen oder übermässige Belastung beeinträchtigt diese Speicherfähigkeit über längere Zeit.
Quellen als empfindliche Lebensräume
Ein zentrales Element des Rundgangs war die Besichtigung einer Quelle im Täferenwald. Diese Gewässerbereiche sind besonders sensibel und beherbergen eine hohe Artenvielfalt, darunter Amphibien und spezialisierte Pflanzen. Das Stadtforstamt erhält solche Biotope durch gezielte Pflegemassnahmen, in Zusammenarbeit mit Partnern wie den Regionalwerken Baden und Twerenbold.
Auswirkungen des Klimawandels
Die zunehmenden Trockenperioden, Starkregenereignisse und steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels stellen auch die Wälder im Raum Baden vor neue Herausforderungen. Das Stadtforstamt begegnet diesen Entwicklungen mit angepassten forstlichen Massnahmen:
- Der Erhalt von Totholz zur Förderung der Wasserspeicherung und Biodiversität
- Die gezielte Umleitung von Regenwasser in Senken und Tümpel
- Der Schutz des Waldbodens durch feste Rückegassen
- Die Auswahl klimaresistenter Baumarten, z. B. Eiche statt Fichte
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Die Bewirtschaftung des Stadtwalds orientiert sich an ökologischen und klimatischen Anforderungen. Ziel ist es, die Wasserspeicherfähigkeit zu erhalten, die Biodiversität zu fördern und den Wald langfristig widerstandsfähig zu gestalten. Der Waldumgang bot den Teilnehmenden einen Einblick in diese Arbeit sowie in aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze.

Nach dem Rundgang durch den Wald versammelten sich die Teilnehmenden beim traditionellen Grillieren bei der Pflanzgartenhütte. In der schattigen Lichtung warteten bereits Würste auf dem Grill und kühle Getränke – ein fester Bestandteil des Waldumgangs, der seit Jahren gepflegt wird. Während in der Schlange angeregt diskutiert wurde, nutzten viele die Gelegenheit, um mit Mitarbeitenden des Stadtforstamts ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen oder das Gehörte zu vertiefen.
