Einfluss der Schweiz auf die natürlichen Ressourcen der Erde

Während die Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern die Umwelt aufgrund ihres Lebensstandards vergleichsweise wenig belasten, führt der Konsum der wohlhabenden Länder lokal und global zu einem hohen Ressourcenverbrauch. Pro Person beträgt der Material- Fussabdruck in Ländern mit hohem Einkommen das Zehnfache der Länder mit tiefem Einkommen (UNEP 2017).
Mit ihrem Konsum übt die Schweiz Druck aus auf die natürlichen Ressourcen des Planeten. Die konsumbedingten Umweltbelastungen können mit sogenannten Fussabdruck-Indikatoren abgeschätzt werden (BAFU 2014a, 2016a, 2018a). Im internationalen Vergleich erscheint der Anteil der Schweiz an den weltweiten Fussabdrücken (d. h. an den kumulierten Fussabdrücken aller Länder) insgesamt klein; beim Treibhausgas-Fussabdruck liegt er z. B. bei lediglich 0,2 %. Die Umweltbelastungen pro Person hingegen sind in der Schweiz vergleichsweise hoch und liegen weit über dem globalen Durchschnitt. Hätten alle Menschen auf der Erde so grosse Fussabdrücke wie die Bevölkerung der Schweiz, wären die planetaren Belastbarkeitsgrenzen deutlich überschritten, insbesondere für den Klimawandel, die Ozeanversauerung, die Biodiversitätsverluste und die Stickstoffüberschüsse.

Umwelt Schweiz 2018
Bundesrat

Herausforderungen für die Zukunft

Nach Einschätzungen der Europäischen Umweltagentur (EUA) wird die Zukunft stark geprägt durch verschiedene globale Megatrends. Zu diesen zählen neben der erwarteten Bevölkerungsentwicklung und dem prognostizierten Wirtschaftswachstum auch der technologische Wandel – insbesondere im Bereich der Digitalisierung –, die zunehmende Umweltverschmutzung, eine Verschärfung der Folgen des Klimawandels, weltweit zugespitzte Ressourcenkonkurrenz und ein wachsender Druck auf die Ökosysteme (EUA 2015a).
Um die Belastbarkeitsgrenzen des Planeten nicht zu überschreiten und die Zukunft auf eine sichere Lebensgrundlage zu stellen, müssen Wirtschaft und Gesellschaft ihre Umwelt-Fussabdrücke deutlich reduzieren. Die bisherigen Fortschritte reichen dazu nicht aus. Wenn natürliche Ressourcen nicht mehr in ausreichendender Menge und Qualität zur Verfügung stehen, sind die Lebensqualität der Bevölkerung ebenso wie das wirtschaftliche Gedeihen gefährdet (Bundesrat 2014). Verschiedene Studien zeigen die negativen ökonomischen Folgen des Nichthandelns. Je länger die Staaten wirksame Lösungen vor sich hinschieben, desto höher die Kosten (TEEB 2010, OECD 2015). Wirtschaft und Gesellschaft benötigen belastbare Ökosysteme, eine effiziente Ressourcennutzung, saubere Luft, ausreichende Mengen sauberen Wassers, ein nachhaltiges Management von Chemikalien und Abfällen sowie nachhaltige Städte (UNEP 2012a, EUA 2015a, UN 2015).
Ein wesentlicher Schritt ist die Entkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch. Aber damit das Ideal eines nachhaltig intakten Lebensraums realisiert werden kann, sind Veränderungen der Produktions- und Verbrauchssysteme in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Mobilität nötig.

Umwelt Schweiz 2018
Bundesrat

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