Pilotprojekt zur Förderung nachhaltiger Ernährung an der Schule
Was macht ein Menü nachhaltig – und wie lässt sich das im Schulalltag umsetzen? Ab November 2025 erhalten die Jugendlichen der Schule Burghalde täglich die Möglichkeit, ein nachhaltiges Gericht zu einem reduzierten Preis zu wählen. Das Pilotprojekt soll Lust auf klimafreundliche Ernährung machen und neue Impulse setzen. Die Stadt Baden setzt das Projekt gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), der SV Group und der Sekundarschule I Baden um.
Nachhaltigkeit auf dem Menuplan
Während der sechswöchigen Pilotphase wird die bestehende Menülinie „Hit“ günstiger angeboten – basierend auf ihrer Bewertung im ECO-SCORE. Dieses von Beelong entwickelte System macht die Umweltwirkungen eines Menüs sichtbar und hilft bei der Orientierung. Die übrige Menüauswahl bleibt unverändert, die Preise der anderen Menüs ebenfalls. Die Wahlfreiheit der Jugendlichen ist weiterhin gewährleistet.
Ziel ist es, durch den Preisanreiz die Aufmerksamkeit auf die nachhaltigere Menüoption zu lenken und die Bereitschaft zu fördern, diese auszuprobieren. Die Hoffnung: Wer einmal Geschmack daran findet, bleibt vielleicht auch nach der Pilotphase dabei.
Warum nachhaltige Ernährung zählt
Die Art und Weise, wie wir essen, hat grossen Einfluss auf das Klima. Rund ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen entsteht durch die Produktion, Verarbeitung und den Transport von Lebensmitteln. Besonders tierische Produkte wie Fleisch und Käse verursachen hohe Emissionen, während pflanzliche und saisonale Lebensmittel deutlich klimafreundlicher sind.
Eine nachhaltige Ernährung schützt nicht nur die Umwelt, sondern fördert auch die Gesundheit und stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe. Wer bewusst wählt, kann mit jeder Mahlzeit einen Beitrag leisten – auch in der Schulmensa.

Wissenschaftlich begleitet
Die ZHAW begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die Forschenden wollen herausfinden, ob und wie sich Preisänderungen auf die Menüwahl von Jugendlichen auswirken. Dazu werden Verkaufszahlen analysiert, Umweltwirkungen abgeschätzt und kurze Umfragen zur Wahrnehmung und Akzeptanz durchgeführt. Die Ergebnisse fliessen in zukünftige Entscheidungen zur Menügestaltung ein und sollen auch Erkenntnisse für andere Schulen und Institutionen liefern.

Im Unterricht verankert
Ergänzt wird das Angebot durch kurze, niederschwellige Unterrichtseinheiten im Fach Wirtschaft/Arbeit/Haushalt. Die Jugendlichen setzen sich dabei mit Fragen rund um Herkunft, Saisonalität und Fleischanteil von Lebensmitteln auseinander. Ziel ist es, ein erstes Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Ernährung zu schaffen – und Verständnis für die Preisanpassung zu fördern. Die Lehrpersonen erhalten dafür Ideen und Materialien, sodass möglichst alle Schülerinnen und Schüler vor oder während der Pilotphase mit dem Thema in Berührung kommen.
Herausforderung und Chance

Umso wichtiger ist es, dass nachhaltige Ernährung nicht nur gesund und umweltfreundlich ist, sondern auch schmeckt und überzeugt.
Das Pilotprojekt setzt dort an, wo Ernährung, Bildung und Klimaschutz im Schulalltag zusammenfinden.
Weitere Informationen:
Pilotprojekt zur Förderung nachhaltiger Ernährung an der Schule Burghalde, Medienmitteilung vom 15. Oktober 2025


