Sechs Badener Primarklassen haben am 6. Juni 2019 im Badener Wald invasive Neophyten ausgerissen. Die 130 Kinder und ihre Lehrpersonen haben einen super Einsatz geleistet. Ein ganzer Anhänger voll Springkraut, Goldrute und Japanknöterich konnte am Mittag abgeführt werden.

Um halb neun wird’s richtig eng am Bushalt Weite Gasse. Mehr als hundert Kinder drängen sich in den Extrabus der RVBW. Die Stimmung ist gut, obwohl die Kinder wissen, dass ihnen ein anstrengender Vormittag bevorsteht. Obwohl – vielen Kindern ist der letztjährige Einsatz in guter Erinnerung. Es mache vor allem Spass, versicherten sie den Neulingen unter ihnen.

In der Allmend und in Münzlishausen suchten die Klassen ihre Einsatzgebiete auf, jede begleitet von einem Mitarbeitenden der Stadtökologie und des Stadtforstamts. Zuerst galt es die verschiedenen Neophyten sicher zu erkennen – gar nicht so einfach! Auch ein unscheinbares Kräutlein am Wegrand spielte eine wichtige Rolle: der Breitwegerich. Dank seinem Saft brannten die unvermeidbaren Brennesselstiche bald nicht mehr. Überhaupt die mühsamen Brennesseln! Warum durfte man sie nicht einfach niedertrampeln? Na wegen der über 20 Schmetterlings-Arten, die als Raupen an Brennnesseln knabbern.

Hochmotiviert stürzten sich die Kinder in die Arbeit. Viele arbeiteten in kleinen Gruppen, die einen als Ausreisser, die andern als Träger. So wuchsen die Sammelhaufen schnell in die Höhe.

Um 12 Uhr trafen sich alle Klassen für die wohlverdiente Mittagspause. An mehreren Feuerstellen brutzelten Würste über der Glut. Für die einen hiess es schon bald wieder Abmarsch zurück ins Schulzimmer. Andere verbrachten auch den Nachmittag im Wald, jetzt aber ohne Arbeiten.

Springkraut ausreissen
Mittagessen
Neophytenausreisserli 3
Neophytenausreisserli 2
Neophytenausreisserli 1
Neophyten ausreissen 2
Neophyten Entsorgung
Neophyten Auflad

Am Nachmittag sammelte das Stadtforstamt die zahlreichen Haufen ein und fuhr sie zum Werkhof der Stadt Baden. Der Anhänger war zum Glück gross genug! Vom Werkhof werden die Neophyten demnächst nach Nesselnbach gefahren. Dort werden sie in Boxen kompostiert. Das Material wird dabei bis zu 70°C warm und verrottet vollständig.

Neophyten Mulde

WARUM WERDEN INVASIVE NEOPHYTEN BEKÄMPFT?

Wer mehr über Neophyten erfahren möchte, besucht am besten die Ausstellung (G)Artenvielfalt in Dietikon. Diese zeigt, wie Gärten auch ohne problematische Neophyten attraktiv sind. Im Globi-Parcours werden nicht nur Kinder und Jugendliche zu Forschern. An zehn Stationen warten spannende Aufträge. Durch Anfassen und Mitmachen wird verständlich, wie invasive Neophyten wertvolle Lebensräume erobern, seltene Arten verdrängen, und warum sie gefährlich werden können. Für Klassen gibt es Spezialangebote.

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