Schwalbenschwanz-Schmetterlinge sind schön und selten. Seit vielen Jahren rettet Kathrin Augustiny von ihren Fenchelpflanzen Eier und junge Raupen und lässt sie gross werden. Der Gastbeitrag aus dem Martinsberg-Quartier von Martin A. Bühler zeigt, wie’s geht.

 

Schwalbenschwanzraupen sind mir aus der Jugend bekannt als Rüebliraupen. Vermutlich ist das eine aargauische Wortschöpfung, denn unsere Schwalbenschwänze haben sich nicht auf Rüeblikraut spezialisiert. Sondern auf Fenchelkraut.

Kathrin Augustiny und ihr “Lehrling” Anita Schär haben auch dieses Jahr erfolgreich Schwalbenschwanzraupen aufwachsen lassen.

Rüebliraupen züchten ist nicht schwierig

Wenn man ein kleines, gelbgrünes Pünktchen an einer Fenchelpflanze findet, ist das vermutlich das Ei eines Schwalbenschwanzes. Manchmal entdeckt man die Eier nicht, sondern erst die geschlüpften, winzigen schwarzen Räupchen.

Nun kann man entweder die Natur walten lassen samt allen Fressfeinden dieser Räupchen, denn Spinnen, Vögel, Wespen und andere Tierchen lieben die frischen Raupen. Oder man schützt die Raupen vor den Fressfeinden. Dazu steckt man die Fenchelzweige samt Eiern oder Raupen in einen mit Tüll oder mit feinem Fliegengitter bespannten Kasten. Auch der Deckel muss dicht sein gegen Spinnen. Googeln Sie mal “Aerarium”.

Die Fenchelzweige stecken wir in ein Joghurtglas mit Wasser, so bleibt das Futter frisch. Nach einigen Tagen gibt es frisches Fenchelkraut aus dem Garten. Schmetterlingsraupen sollten immer mit der Pflanzensorte gefüttert werden, auf welcher die Schmetterlingsmama ihre Eier gelegt hat – sie schmecken einfach am besten.

Wenn die Raupe viel gefressen und sich mehrmals gehäutet hat, will sie sich verpuppen. Da verlässt sie die Futterpflanze und sucht sich ein ruhiges Plätzchen innerhalb des Kastens. Dort seilt sie sich um die Brust an wie ein Bergsteiger und verpuppt sich, indem sie in diesen Seilen ruht. Nach einigen Tagen oder sogar Monaten (Winterruhe) schlüpft ein frischer Schwalbenschwanz aus, den man in die Freiheit entlässt. Denn der Falter sucht sich nun einen Partner und eine neue Futterpflanze um Eier anzukleben. 

Wenn Sie also einen Schwalbenschwanz flattern sehen – vielleicht ist es ein Gruss aus dem Martinsbergquartier. 

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.

Text: Martin A. Bühler

Fotos: Kathrin Augustiny

 

Raupen1
Die Raupen des Schwalbenschwanzes sind unverkennbar gefärbt und haben einen gesunden Appetit.
Puppe1
Durch die Puppenhaut sind bereits die Flügel des Falters erkennbar.
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