Im Winter finden Rehe wenig Futter. Sie fahren ihren Kreislauf herunter und bewegen sich sehr langsam. So sparen sie Energie. Menschen und Hunde bleiben im Winter auf den Waldwegen, um die Rehe nicht unnötig aufzuschrecken.

Ganz langsam schreiten sie durch den Wald. Im Winter sind Rehe auf Stand-by: Sie fahren ihren Kreislauf herunter. Ihr Herz schlägt langsamer und die Körpertemperatur nimmt ab. Sogar der Magen und die Leber schrumpfen und brauchen dadurch weniger Energie. Gut haben sie ein dickes Winterfell. Ende Sommer wächst ihnen eine feine Unterwolle und lange graun-braune Grannenhaare. Jedes einzelne Haar ist hohl. Dieser Lufteinschluss hat eine isolierende Wirkung.

 

Wegen dem kargen Nahrungsangebot müssen Rehe im Winter Energie sparen 

Fuchs und Wildschwein bewegen sich im Winter besonders viel, um sich warm zu halten. Rehe machen es andersrum: Sie bewegen sich so wenig wie möglich. Rehe müssen im Winter Kraft sparen, weil sie wenig Futter finden. Als Pflanzenfresser, die sich von Gras, Eicheln, Beeren, Blätter und Nadeln ernähren, ist ihr Nahrungsangebot im Winter karg. Anders als bei Allesfressern (Fuchs, Wildschwein), die auch auf tierische Nahrung ausweichen können. 

Trotzdem sollten Rehe nicht gefüttert werden. Sie sind seit Jahrhunderten darauf eingestellt, dass sie im Winter wenig zu fressen finden. Daher fressen sie sich im Herbst eine Fettschicht an, von welcher sie zehren können.

 

RehimWinter
Im Winter ist die Futterqualität schlecht – das Futter liefert weniger Energie.

Rehe brauchen ihre Ruhe, denn flüchten braucht viel Energie

 

Das Winterfell hält nicht nur warm – es ist farblich auch dem Winterwald angepasst. Nur gut getarnt können sich Rehe in ihrer Langsamkeit sicher fühlen. Um sie zu schonen, ist es im Winter besonders wichtig, auf den Waldwegen zu bleiben. Auch Hunde sollen keine Erkundungstouren im Wald machen. Sie bleiben in Sichtnähe bei ihren Besitzern. So können sich die Rehe im Dickicht sicher fühlen. Eine Flucht ist für sie einschneidend – denn sie braucht viel Energie.

 

Jetzt, wo so viele Leute in den Wald gehen, ist die Situation für die Rehe besonders schwierig. Juan Eberle, ein Badener Jäger, hat beobachtet, dass sich das Wild zurückzieht. Sie weiden nicht mehr auf waldnahen Wiesen, wo sie jetzt noch kostbares Futter finden könnten.

 

Lass uns den Wald so nutzen, dass auch die Wildtiere ihren Raum haben. Das heisst: Auf dem Weg bleiben, nur offizielle Feuerstellen nutzen, die Stille geniessen und die Dämmerung und Nacht den Wildtieren überlassen.

 

Bilder: Commons, Xulescu

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