Der Feuersalamander führt ein verstecktes Leben in unseren Wäldern, weshalb man ihn trotz seiner auffälligen Färbung nur selten zu Gesicht kriegt. Ziemlich unheimlich ist seine Überlebensstrategie im Winter. Buchstäblich erstarrt ist er dann dem Tod näher als dem Leben.

Die Winterstarre als Überlebensstrategie 

Die Winterstarre ist eine Überlebensstrategie von wechselwarmen Tieren wie Insekten, Schnecken, Amphibien und Reptilien. Diese können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren. Fällt die Temperatut unter einen gewissen Grenzwert, so verkriechen sich die Feuersalamander in einem Versteck und erstarren buchstäblich. Körpertemperatur und lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Herzfrequenz werden dabei stark heruntergefahren. Somit können sie die Zeit ohne Nahrung überstehen. Diese Überlebensstrategie hat allerdings ihre Tücken: in der Winterstarre sind die Tiere dem Tod näher als dem Leben und können in diesem Zustand nicht auf Gefahren reagieren und sich auch nicht selbst aus der Starre befreien. Dies geschieht einzig durch höhere Temperaturen. Vor dem Erstarren suchen die Tiere deshalb einen geschützten Ort auf, um die Winterstarre möglichst unbeschadet zu überstehen.

Weitere Strategien, um den Winter zu überstehen erfahren Sie im Beitrag Energiesparkonzepte-Winter im Tierreich .

Auswirkungen der Winterstarre

Forscher hat es interessiert, ob die Winterstarre beim Feuersalamander Auswirkungen auf seine mentalen Fähigkeiten hat. Die Tiere mussten sich dabei in einem Labyrinth den Weg zu einem Futterplatz merken. Anschließend wurde eine Hälfte der Salamander in Kältestarre versetzt, die andere blieb dagegen aktiv. Erstaunlicherweise konnten bei der Wiederholung des Experiments dennoch beide Gruppen gleichermaßen die Aufgabe lösen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Amphibien nicht durch den Geruch des Futters oder andere Indikationsfaktoren die Aufgabe lösen konnten. Weil beide Gruppen genauso schnell den Weg durch das Labyrinth fanden, gehen die Forscher davon aus, dass sich die Salamander an den Weg erinnern konnten. Für diese Tiere sind derart abgespeicherte Erinnerungen überlebenswichtig. Mithilfe derartiger gespeicherten Erinnerungen können sie sich sofort nach der Winterstarre an bestimmte lebenswichtige Umweltbedingungen wie Futterplätze oder das Beutegebiet von Raubtieren erinnern.

Salamander im Gras

Trotz seiner auffälligen Färbung kann man den Feuersalamander nur selten bei seinen Streifzügen im Badener Wald entdecken.  Dies hat einen guten Grund: aufgrund seiner dünnen Haut muss er sich vor Feuchtigkeitsverlust schützen, indem er sich tagsüber in Spalten oder weitern Verstecken verkriecht. Nachts ist die Luftfeuchtigkeit höher und der Feuersalamander ist besser vor Austrocknung geschützt. Umso grösser ist die Freude, wenn man trotzdem einen Feuersalamander entdecken kann. So geschehen bei einem Arbeitseinsatzes des Stadtforstamtes am «Nassstandort Täfern». Foto: Stadtforstamt

Bitte nicht anffassen

Die auffällige schwarz-gelbe Färbung signalisiert deutlich: «Achtung, ich bin giftig», was beim Feuersalamander nicht nur ein «Bluff» ist, sondern er ist es tatsächlich. Er besitzt am Rücken und hinter den Ohren Giftdrüsen, die sein Gift («Salamandrin») bis zu einem Meter weit verspritzen können. Das Gift  könnte auch einem neugierigen Hund oder einer Katze zum Verhängnis werden. Wenn sie den Salamander fressen, kann dies für sie tödliche Folgen haben. Beim Menschen  verursacht das Gift meist nur ein leichtes Brennen auf der Haut. Vorsicht ist allerdings bei kleinen Kindern geboten, denn bei ihnen kann es zu heftigeren Reaktionen kommen, bis hin zu Atemproblemen. 

 

 

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