(c) Martin Adams – Unsplash Wohnung passiv kühlen – 5 praktische Tipps
Es ist warm – und viele Wohnungen heizen sich stark auf. Die Sommer werden immer heisser – das zeigt sich nicht nur im Gefühl, sondern auch in den Messwerten. In der Schweiz gibt es immer mehr Hitzetage mit Temperaturen über 30 °C. Seit 1960 hat sich die Zahl der Hitzetage verdoppelt. Nach den Schweizer Klimaszenarien CH2018 werden solche heissen Tage in Zukunft noch öfter und stärker auftreten, besonders in Städten.
Dennoch können Sie jetzt schon viel tun, damit Ihre Wohnung angenehm kühl bleibt – ganz ohne Klimaanlage, mit passivem Kühlen. In diesem Blogbeitrag finden Sie praktische Tipps, die sowohl den aktuellen Hitzesommer erträglicher machen als auch Ihre Wohnung auf kommende, heisse Sommer vorzubereiten.

Tipp 1. Keine direkte Sonneneinstrahlung im Haus
Sonnenlicht, das durchs Fenster fällt, heizt Räume auf. Der beste Schutz: die Sonne gar nicht erst hineinlassen! Aussenliegende Beschattungen wie Rollläden, Sonnenstoren oder Fensterläden sind besonders effektiv. Sie blockieren die Sonnenstrahlen, bevor sie die Fensterscheiben überhaupt aufheizen.
Falls aussenliegender Sonnenschutz keine Option ist, helfen auch helle Vorhänge oder reflektierende Rollos – sie lassen Licht durch, reflektieren aber ein Teil von der Wärmestrahlung.
Wichtig: Installieren Sie den Sonnenschutz am besten schon am Morgen – ist die Wärme einmal im Raum, lässt sie sich nur schwer wieder vertreiben.
Tipp 2. Richtig lüften – zur richtigen Zeit
Wenn es draussen heiss ist, sollten Sie die Fenster tagsüber geschlossen halten. Am besten lüften Sie früh morgens oder nachts, wenn die Temperaturen sinken.
Besonders effektiv ist Querlüften: Öffnen Sie gegenüberliegende Fenster für einige Minuten. So kann frische Luft gut durchziehen. Auch das Öffnen eines Dachfensters oder eines Fensters im oberen Stockwerk hilft. Durch den Kamineffekt steigt warme Luft nach oben und entweicht. Gleichzeitig strömt kühle Luft von unten nach. So tauschen Sie die aufgeheizte Luft schnell und ohne Technik aus.

Tipp 3. Begrünung bringt Kühlung
Strategisch platzierte Pflanzen, Sträucher oder Bäume rund um Ihr Haus bilden eine natürliche Sonnenschutzbarriere. Auch drinnen helfen Grünpflanzen: Sie kühlen die Luft durch Verdunstung. Ein bepflanzter Balkon, ein grünes Dach oder ein schattenspendender Baum wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Zudem verbessert eine Begrünung von Fassade oder Dach die Dämmung, sodass sich Ihr Haus weniger stark aufheizt.

Tipp 4. Gute Dämmung schützt auch im Sommer
Diese Massnahme ist eine wichtige Vorbereitung auf zukünftige Hitzesommer. Viele denken bei Dämmung nur an kalte Winter – dabei schützt sie genauso gut vor sommerlicher Hitze. Eine gut isolierte Gebäudehülle verhindert, dass sich Dach, Wände oder Fenster zu stark aufheizen. Besonders Dachwohnungen profitieren enorm von einer hochwertigen Dämmung.
Extra-Tipp: Moderne Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch im Sommer kühlen. Wenn Sie eine neue Anlage anschaffen, achten Sie auf diese Funktion. Haben Sie bereits eine Wärmepumpe, prüfen Sie, ob sie im Sommerbetrieb läuft.
Tipp 5. Helle Oberflächen reflektieren Hitze
Helle Farben reflektieren Sonnenstrahlen, während dunkle Wärme speichern. Helle Fassadenfarben oder Dachziegel verhindern, dass sich Ihr Haus unnötig aufheizt. Auch im Aussenbereich helfen helle Gartenmöbel, Pflastersteine oder Terrassenbeläge, die Umgebungstemperatur zu senken und den Aufenthalt angenehmer zu machen.

Passiver Kühlung
Diese fünf Tipps helfen Ihnen, Ihre Wohnung auch bei grosser Hitze angenehm kühl zu halten – und bereiten sie gleichzeitig auf künftige Hitzesommer vor. Dabei sprechen wir von passiver Kühlung: Sie verhindern, dass sich die Räume stark aufheizen, ohne Strom zu verbrauchen.
Eine Klimaanlage oder andere aktive Kühlgeräte sollten Sie nur einsetzen, wenn es wirklich notwendig ist. Es lohnt sich, frühzeitig auf passive Kühlung zu setzen – zum Schutz Ihres Komforts, Ihres Portemonnaies und unserer Natur.