Dieses alte Sprichwort “Schwalben bringen Glück” wird sich im kommenden Sommer für Dättwil hoffentlich erfüllen, denn in 30 neuen Nestern können Mehlschwalben künftig brüten. 

Schwalben dort fördern, wo bereits Kolonien vorhanden sind

Schwalben brauchen Schwalben. Sie sind als Koloniebrüter “gesellige” Vögel, die gerne dort brüten, wo sich bereits andere Schwalben zur Brut angesiedelt haben. Umso erfreuter war der Bereich Klima und Umwelt der Stadt Baden, als er im Sommer 2023 auf einige – wenn auch wenige  – besetzte Mehlschwalbennester in Baden-Dättwil aufmerksam wurde. Hier, im alten Dorfkern mit naturnahen Staudengärten, Wildblumenwiesen und einem Gartenweiher wurde schnell klar, warum sich die Mehlschwalben die Dachgaube eines alten Riegelhauses für ihre Nester ausgesucht hatten. Sie finden hier, was ihnen sonst den Bau ihrer Lehm-Nester und die Aufzucht der Jungen erschwert: offene Boden- und Wasserflächen sowie ein ausreichendes Angebot an Insekten. 

Das Potenzial, die bestehende Mehlschwalbenpopulation mit dem Anbringen zusätzlicher Nester zu fördern, lag auf der Hand. 

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BF Mehlschwalbennest in Dättwil

Gute Nachbarschaft hilft – auch, um Schwalben zu fördern

Wo Schwalben Nest an Nest von einer guten Nachbarschaft profitieren, gelingt auch ihre Förderung umso besser, wenn Nachbarn sich zusammentun. Im Dorfkern von Dättwil war die Nachbarschaft schnell und unkompliziert bereit, zusätzliche “Kunstnester” aus Gips an ihren Gebäuden anzubringen. Die Platzierung von Kotbrettern, die genaue Ausführung und Fertigung der Gipsnester wurde geklärt und dann ging es ganz schnell: Innerhalb eines Vormittags wurden Anfang Oktober 30 Mehlschwalbennester und 1 Fledermauskasten an Dachbalken, Gauben und Holz-Schopf angeschraubt. Im Einsatz dabei waren: Andres Beck (Segler-Beauftragter des Kantons Aargau), die Regionalwerke Baden und der Bereich Klima und Umwelt der Stadt Baden. Vor allem aber bewiesen die Anwohnerinnen und Anwohner grossen Einsatz und Bereitschaft zur Förderung der Mehlschwalben. Ihnen gilt unser besonderer Dank.

Sommerbote und Glücksbringer

Hoffen wir nun, dass bereits im kommenden Jahr die neuen Nester angenommen werden und diese sympathischen und geselligen Schwalben das Glück nach Dättwil bringen.


Ausweitung der Schwalbenförderung in 2024

 

Weitere Quartiere in Baden werden 2024 für die Mehlschwalbenförderung näher untersucht werden. Helfen Sie mit und melden Sie uns Ihre Schwalbenbeobachtungen.

Mehlschwalben pixabay

 Steckbrief Mehlschwalben

Aussehen:

  • Flügelweite ca. 13 cm

  • Unterseite weiss

  • Kopf, Rücken, Flügel und Schwanz blau-schwarz

Brut und Aufzucht:

  • Bis zu drei Bruten zwischen Mai und September

  • 3-5 Eier, Brutzeit ca. 17 Tage, Aufzucht ca. 30 Tage mit Insekten

Nester:

  • Baumaterial natürlicher Nester: Ton, Lehm oder Schlamm von Pfützen

  • Kunstnester aus Gips werden als Nistersatz gut angenommen
  • Standort der Nester: am Gebäude unter Dachgaube / Dachvorsprung (geschützt mit freiem Anflug)
  • Merkmal der Nester: Öffnung bis Oberkante voll umschlossen
  • Nutzung der Nester: mehrere Jahre hintereinander (ortstreu)

Schutz:

Schwalben sind durch das Schweizer Jagdgesetz (JSG) geschützt. Es ist daher verboten Eier oder Jungvögel aus Nestern zu entnehmen oder das Brutgeschäft zu stören.

Aufruf – Bitte melden: Bestehende Schwalbennester in Baden und Turgi und Bereitschaft zur Förderung

Bitte melden Sie uns bestehende Schwalbennester an Ihrem Haus oder in der Nachbarschaft.

Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie Schwalben an Ihrem Haus fördern möchten.

Kontakt: 

STADT BADENKlima und Umwelt
Rathausgasse 5
5400 Baden
Telefon +41 56 200 82 57

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