Beobachtungen, Meldungen und Fragen
Der Fischerclub Dättwiler Weiher meldet am 17.1.2020: “Anfang Jahr haben wir im Dättwiler Weiher eine „Putzaktion“ mit einem Taucher durchgeführt und wieder einiges an Müll aus dem Weiher zu Tage gefördert. Es ist jedoch massiv weniger als beim letzten Mal, was grundsätzlich sehr positiv ist.”
Vielen Dank für Ihr Engagement! Ein Tauchgang im Dättwiler Weiher bietet sicher nicht karibische Sichtverhältnisse…
A.W. am 12.11.2019: „Heute, aber auch schon vor 4 Wochen, habe ich auf der Limmat beim Kappelerhofkraftwerk Schaum auf der Limmat beobachtet. In diesem Ausmass habe das dort noch nie beobachtet. Kann dies etwas natürliches sein ? Es ist immer nur auf einer Seite der Limmat bzw. der Stufe am Kraftwerk und es scheint sich zu halten. Können Sie etwas dazu sagen ? Oder es überprüfen bzw., ob es ungefährlich bzw. nicht umweltschädigend ?“
Unterhalb des Kraftwerks Kappelerhof sammelt sich in den strömungsberuhigten Stellen regelmässig Schaum an. Dieser kann menschgemacht sein oder auch natürlichen Ursprungs. Eine Labormitarbeiterin der kantonalen Abteilung für Umwelt war am Donnerstag 14.11. vor Ort und gab Entwarnung. Die Schaumbildung war deutlich geringer als am 12.11. Sie hat beobachtet, dass sich unterhalb des Wehrs das Wasser auf der rechten Seite im Kreis dreht, kleine Schaumflocken zu grösseren zusammenfinden und sich dort ansammeln. Die Ursache der Schaumbildung dürfte sich im «natürlichen» Rahmen abspielen (Herbstwetter, gereinigtes Abwasser, Laubabbau, Begünstigung durch den Überfall und Kumulation durch Rückwasserschlaufe). Aus Sicht der Abteilung für Umwelt sei es kein Schadenfall. Bei etwas grösserem Abfluss könne sich der Schaum dort nicht halten. Die Schaumbildung in der Limmat wurde an dieser Stelle schon früher ein paar mal beobachtet. Der Schaum werde je nach Bedingungen wieder mal auftauchen, sei jedoch nicht beunruhigend. Es schade aber nicht, wenn aufmerksame Anwohner oder Spaziergängerinnen die Situation an der Limmat im Auge behalten. Aussergewöhnliche Schaumbildungen sind der Polizei Tel 117 zu melden. Die Abteilung für Umwelt (AfU) des Kantons betreibt einen Pikettdienst, der von der Kantonspolizei bei Bedarf zugezogen wird.
E. Jakob am 05.9.2019: „Die Früchte unseres Apfelbaums haben dieses Jahr zahlreiche dunkelbraune Flecken, zum Teil sind sie flächig schwarz und eingerissen. Was ist das für eine Krankheit? Was kann ich tun, damit die nächste Ernte wieder gesund ist? Auf Gift würde ich gern verzichten. Es ist übrigens eine Goldparmäne.“
Bei den Flecken handelt es sich um Schorf, eine Pilzkrankheit. Mit einem fachgerechten Schnitt im Winter könnte die Durchlüftung des Baums verbessert werden. Die Blätter können so schneller abtrocknen und sind dadurch weniger anfällig für den feuchtigkeitsliebenden Pilz. Toni Suter (Baumschule und Gartenbau AG in Dättwil) ergänzt auf Anfrage, dass das Laub im Herbst nicht kompostiert werden sollte, sondern als Kehricht entsorgt. So kann der Schorfpilz nicht unter Ihrem Baum überwintern.
B. Fischer am 10.6.2019: „Unter der Eisenbahnbrücke über die Strasse nach Neuenhof gibt es Ameisenlöwen. Ihre Trichter (siehe Foto) sind zahlreich.“
Vielen Dank für diese interessante Meldung! Ameisenlöwen sind zwar keine echten Löwen, aber trotzdem gefrässige Raubtiere. Die circa 1cm grossen Larven verstecken sich zuunterst im Trichter. Wenn Beutetiere wie Ameisen den Trichter betreten, gerät der feinkörnige Sand ins Rutschen. Das alarmiert den Ameisenlöwe; sofort beginnt er, seine Beute mit Sand zu bewerfen. Rutscht sie ganz nach unten, ergreift er sie mit seinen Zangen, tötet sie durch ein starkes Gift und saugt sie aus. Die Verpuppung findet nach 2 Jahren statt. Das ausgewachsene Tier heisst Ameisenjungfer und gleicht einer Libelle. Es gehört aber zu den Netzflüglern; einer sehr alten Insektenordnung, von der auch die Käfer abstammen. Die adulten Tiere leben räuberisch von kleinen Insekten. Zu beobachten sind sie am ehesten in der Nähe der Sandtrichter, wo sie in den Sträuchern sitzen. Mit einer Spannweite von 5 bis 6 cm sind sie recht gross, aber trotzdem nicht ganz einfach zu entdecken. Der staubige, regengeschützte Sandplatz unter der SBB-Brücke zwischen Neuenhofer- und Zürcherstrasse ist ideal für eine zünftige Ameisenlöwen-Kolonie. Ein Besuch (mit dem Velo 2 Minuten ab Schlossbergplatz) lohnt sich!
S. Egger am 10.6.2019: „Diese Raupe (Bild oben) hat meine Katze angeschleppt. Wie heisst sie? Ist sie giftig?“
Das ist die Raupe des Weidenbohrers (Cossus cossus). Sie wird bis zu 10cm lang und lebt im Holz von Salweiden, anderen Weiden, Birke, Erle, Birn- und Apfelbaum. Sie ist recht häufig, auch in Gärten und Parks. Sehr typisch ist ihr Geruch nach Essig. Die Eier werden meistens auf kränkelnden Bäumen abgelegt. Zuerst frisst die Raupe Rinde, später arbeitet sie sich immer tiefer ins Holz. Die Frassgänge sind oval und bis zu 2cm breit. Nach 2 bis 4 Jahren verpuppt sie sich im Holz oder im Boden. Schliesslich schlüpft ein graubraun gezeichneter, grosser Nachtfalter. Mit einer Spannweite von bis zu 8cm gehört er zu den grössten einheimischen Schmetterlingen.
Giftig ist die Weidenbohrer-Raupe nicht. Sie gilt aber als wehrhaft und kann einen mit ihren Mundwerkzeugen kräftig zwicken.