Stadtbäume prägen unsere Quartiere und tragen zu einem guten Stadtklima bei. Sie sind Schattenspender, Klimaanlage, Staubfilter, Lebensraum und Wohlfühlort in einem. Was uns Bäume bedeuten? Wir lassen uns einmal in den Schatten stellen.

An heissen Sommertagen sind sie unsere Rettung: schöne, alte Bäume. Unter ihnen finden wir, was wir brauchen: schattige Kühle, frische Luft, Wohlbefinden und Inspiration. Allein schon mit ihrem erholsamen Schatten und der erfrischenden Transpirationskühle sorgen Bäume für ein gutes Stadtklima. Etwa 3 -6 °C kühler kann die Temperatur unter einem alten Baum im Vergleich zum heissen Asphalt nebendran sein. Wie eine Klimaanlage wirkt die kühlende Verdunstung über das Blattwerk. Für diesen Verdunstungsvorgang, bei dem der Umgebung Energie entzogen wird (Kühleffekt), kann ein Baum bis zu 500 Liter Wasser täglich verbrauchen. Gut durchatmen lässt es sich unter einem Baum auch. Bäume filtern mit ihrem Blattwerk bis zu 70 % des Feinstaubs und andere Schadstoffe aus der Luft und sorgen damit für eine gute Luftqualität. Zudem produzieren Bäume Sauerstoff: Etwa 10 -13 kg pro Tag bildet ein grosser Baum. Diese Menge reicht für die Sauerstoffversorgung von über 10 Personen am Tag. Unser Gefühlt täuscht uns also nicht: Stadtbäume leisten Grosses für unsere physische Gesundheit. Auch für die psychische Gesundheit, wie Umweltpsychologische Studien zeigen. Naturnahe Grünflächen und Bäume können Konzentrationsfähigkeit, Stressresistenz, Wohlbefinden und Kreativität fördern. Also: AB NACH DRAUSSEN! Geniessen wir den Sommer unter diesen Badener Stadtbäumen:  

Aufruf: Melden Sie uns ihre Lieblingsbäume in Baden und Region, ganz gleich ob im Park, am Waldrand, Limmatufer oder in Ihrem Garten. Wir sind gespannt!

Bei all der Wohlfahrtswirkung von Stadtbäumen ist eigentlich unverständlich, dass vor allem Bäume in unseren Städten massiv unter Druck stehen. Sie werden im Siedlungs- und Strassenraum nicht selten zur Mangelware. Die Innenverdichtung – mit umfangreichen Unterbauten (Tiefgaragen) – führt dazu, dass auf den Parzellen immer weniger Raum bleibt, in dem Grünflächen entstehen oder gar Bäume gepflanzt werden könnten. Und auch der Verkehrsinfrastruktur fällt immer wieder der Baumbestand zum Opfer. Dabei wäre gerade dieses Mehr an Grün wichtig, um die Biodiversität im Siedlungsraum zu fördern und den Hitzebelastungen der Klimaerwärmung zu begegnen. Die verbleibenden Grünflächen so zu gestalten, dass sie einen Beitrag zur Biodiversität und Klimaanpassung in unseren Städte leisten, ist mit Blick auf diese beiden enorme Herausforderungen (Biodiversitätsverlust und Klimaerwärmung) zukunftsweisend. Und dafür zählt jede noch so kleine Fläche – im öffentlichen Grünraum, wie in den Privatgärten. Es zählen unversiegelt Plätze und Einfahrten, die Umwandlung von Schottergärten, es zählen Dach- und Fassadenbegrünungen und es zählen vor allem hochwertige Grünflächen mit Bäumen. Alte Bäume zu erhalten und neue zu pflanzen, ist eine der Massnahmen, um mehr „grüne Infrastruktur“ in den Städten zu fördern. In Kombination mit der Förderung von Brunnen und geöffneten Bächen, also „blauer Infrastruktur“ entspricht dies dem Credo des BAFUs und von Energiestadt Schweiz. Beide fordern mehr grüne und blaue Infrastruktur in den Städten, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken.

Wenn alte Bäume fehlten, könnten wir uns an heissen Sommertagen nicht unter ihr rettendes Kronendach legen und in ihrem Schatten die kühle, frische Luft geniessen. Ein alter Baumbestand in unseren Städten ist wichtig, auch für die Identität in unseren Quartieren, denn noch etwas macht alte Bäume aus: sie sind Zeitzeugen.
Alte Bäume überdauern oft ein Menschenleben und nicht selten sogar mehrere Generationen. Sie bilden ein Kontinuum – stehen für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alte Bäume stammen aus einer Zeit, die anders war, als die heutige. Und sie werden – so man diese Bäume lässt – noch dort stehen, wenn diejenigen, die heute in ihrem Schatten sitzen, schon gegangen sind. Bäume weisen somit in die Zukunft und sind Vermächtnis zugleich. Wer heute einen Baum pflanzt, tut dies auch für zukünftige Generationen. Für ein zukünftig gutes Stadtklima und eine hohe Lebensqualität. What a gift!

Baumdenkmal
Während den Umweltwochen 2018 „Stadt macht Klima“ wies der NAVO Baden/Ennetbaden auf den Wert von Stadtbäumen hin.

Herr René Saurenmann (Bereichsleiter des Badener Terrassenbades) hat uns Fotos von seinen Lieblingsbäumen zugesendet.
Ein Schwimmbadbesuch im Terrassenbad wird unter diesen beeindruckenden Bäumen wirklich zum Genuss.

Senden auch Sie uns ein Foto von Ihren Lieblingsbäume in Baden und Region!

Bilder: René Saurenmann

Teilen