Heizen und Kühlen wird in Baden klimafreundlich. In den nächsten zehn Jahren erreicht das Fernwärmenetz zahlreiche weitere Stadtgebiete. Auch für Kälte bauen die Regionalwerke AG Baden ein Versorgungsnetz auf. Zwei wichtige Beiträge zur CO2-Reduktion und zum Erreichen der Klimaziele.

Der rasche Ausbau von erneuerbaren Fernwärmenetzen und der Aufbau von Fernkältenetzen ist eine zentrale Massnahme für das Erreichen der Energie- und Klimaziele der Stadt Baden. Die Regionalwerke AG Baden (RWB AG) hat letztes Jahr beschlossen bis 2030 rund 45 Mio. CHF in den Ausbau zu investieren. Die Planung läuft auf Hochtouren. Erste Schritte des Ausbaus wurden bereits gestartet.

Fernwärme hat eine lange Geschichte

Bereits seit über 20 Jahren werden das Industriegebiet Baden Nord und ein grosser Teil von Dättwil mit Fernwärme versorgt. Dies allerdings mit dem fossilen Energieträger Erdgas. Dies hat sich während der letzten Jahre geändert: 2017 wurde die Holzheizzentrale in Betrieb genommen. Mehr dazu im Beitrag “Energiezentrale Dättwil”. Seither stammen 85 bis 90 Prozent der Wärme im Dättwiler Fernwärmenetz aus Landschaftspflegeholz und Waldhackschnitzeln. Der nächste Ausbauschritt ist bereits geplant. Er soll der steigenden Nachfrage gerecht werden und den erneuerbaren Anteil weiter erhöhen.

Der Wärmeverbund Baden Nord wurde im Sommer 2020 mit einer 3.5 km langen Leitung mit der Kehrrichtverbrennungsanlage in Turgi verbunden. Seither wird Baden Nord zum grössten Teil mit Abwärme aus Abfall versorgt.

Foto Leitungen FW FK
Fernwärme und Fernkälte fliessen in Form von warmem oder kaltem Wasser durch das Leitungssystem (Bild: Regionalwerke AG Baden).

Die Zukunft verlangt wesentlich mehr

Im grössten Teil der Stadt Baden gibt es jedoch noch keine erneuerbare Fernwärme. Das soll sich ändern. Damit die Energie- und Wärmeversorgung möglichst bald erneuerbar und ohne CO2-Ausstoss möglich ist, sind aber grosse Investitionen notwendig. Bis 2030 soll die Stadt Baden mit zusätzlichen 30 Gigawattstunden (GWh) Wärme und 10 GWh Kälte pro Jahr versorgt werden. Eine GWh entspricht einer Million Kilowattstunden (kWh). Eine Einfamilienhaus verbraucht je nach Baujahr zwischen 10’000 und 40’000 kWh.

Schrittweiser Ausbau in der Innenstadt und rechts der Limmat

Während den kommenden Jahren wird das Wärmenetz Baden Nord Richtung Innenstadt ausgebaut. Bereits in Kürze wird eine Leitung bis zur Kronengasse gelegt. Auf der anderen Seite der Limmat beim Terrassenbad soll eine neue unterirdische Heizzentrale entstehen. Die Wärme und die Kälte sollen aus Badener Grundwasser gewonnen werden. Als Erste werden das neue Pflegezentrum (RPB) und die Kantonsschule versorgt. Danach wird das Gebiet Limmat rechts zu einem Wärmeverbund ausgebaut. Beim Schulhaus Kappelerhof wurde letztes Jahr die alte Holzheizung ersetzt. Die neue Heizzentrale soll nun stetig ausgebaut und später das ganze Quartier mit Wärme versorgen können. Bei der Sanierung der Mellingerstrasse werden bereits Fernwärmeleitungen verlegt. Beim Schadenmühleplatz ist eine weitere unterirdische Heizzentrale geplant. Hier sollen Erdwärme und Holz das Gebiet zwischen Schulhausplatz und Schadenmühleplatz versorgen.

 

Fernwärme nicht überall sinnvoll

Fernwärme also bald überall in Baden? Aus heutiger Sicht ist das kaum möglich. Einige Gebiete eignen sich aufgrund ihres niederigen Wärmebedarfs pro Fläche und ihrer Topografie nicht dafür. In diesen Gebieten sind dezentrale Wärmepumpen besser geeignet. Diese nutzen Erdwärme, Grundwasser oder die Umgebungsluft als Wärmequelle. Teilweise können auch kleine oder mittelgrosse Holzheizungen eingesetzt werden. Die Energieplankarte gibt darüber Auskunft. Sie wird aktuell überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht.

Weiterführende Informationen

Könnten Sie Ihre Liegenschaft heute schon anschliessen?

Energierichtplan Baden

Publireportage Wärme/Kälte der Regionalwerke

Mehr über den Ausbau der Fernwärme in Baden

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