Kann man den Kühlschrank falsch einräumen? Ja! Wir zeigen Ihnen, wie Grosseinkäufe in Corona-Zeiten lange frisch bleiben und die Lebensmittel ihren Geschmack behalten.

Im Kühlschrank gibt es verschiedene Temperatur-Zonen, da warme Luft steigt und kalte Luft sinkt. Manche Lebensmittel mögen es richtig kalt, andere etwas wärmer. Deswegen gibt es selbst im Kühlschrank bessere und schlechtere Orte, um Lebensmittel aufzubewahren.

Oberstes Fach und Kühlschranktür

Zuoberst im Kühlschrank ist es mit circa 5 bis 8°C am wärmsten. Deshalb sollten hier die am wenigsten verderblichen Lebensmittel gelagert werden:

  • Konfitüren
  • Gekochte Gerichte, Speiseresten (in Tupperwares)
  • Geräucherte Lebensmittel
  • Schon geöffnete Konserven und Gläser, Tomatenmark
  • Butter und Margarine
  • Eier
  • Limonaden, Wasser, Säfte, Bier, Wein
  • Dressings und Saucen (Senf, Ketchup)

In den Fächern der Kühlschranktür herrschen ähnlich warme Temperaturen wie im obersten Fach. Deswegen können alle diese Lebensmittel alternativ auch in den Fächern der Kühlschranktür gelagert werden. Die Kühlschranktüre hat zudem den Vorteil, dass die Lebensmittel schnell griffbereit sind und der Kühlschrank nicht zu lange offensteht.

Mittleres Fach

Das mittlere Fach ist mit 4 bis 5°C vor allem für Milchprodukte und pflanzliche Alternativen ideal – auch für die, die schon geöffnet sind:

  • Rahm
  • Käse
  • Joghurt und Quark
  • Milch

Das mittlere Fach eignet sich auch für pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten. So sind im mittleren Fach beispielsweise auch Pflanzenmilch, Hafer-Rahm und Soja-Joghurt bestens aufgehoben.

 

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Richtig gelagerte Lebensmittel bleiben länger frisch und geschmackvoll.

Unteres Fach

Im untersten Fach des Kühlschranks ist es mit 2 bis 3°C am kältesten. Dies ist der richtige Ort für leicht verderbliche Lebensmittel:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Wurst
  • Schinken

Hier können auch Fleischersatzprodukte wie Tofu, Seitan, Tempeh, Quorn sowie Produkte aus Erbsen und Lupinen gelagert werden. Generell gilt, dass Fleischersatzprodukte weniger schnell verderben und länger haltbar sind als tierische Produkte.

Das unterste Fach kann auch genutzt werden, um gefrorene Lebensmittel schonend aufzutauen.

Gemüse- und Früchtefach

In den geschlossenen Schubladen ist die Luftfeuchtigkeit relativ hoch und es herrschen circa 8 bis 10°C. Damit sind sie perfekt, um Gemüse und Früchte frischzuhalten. Falls Ihr Kühlschrank zwei Schubladen besitzt, bewahren Sie Gemüse und Früchte getrennt auf.

Das gehört ins Gemüsefach:

  • Salat
  • Kräuter
  • Pilze
  • Kohlgemüse (Blumenkohl, Broccoli etc.)
  • Wurzelgemüse (Karotten, Randen, Radieschen etc. → Den oberen Teil entfernen, da er der Wurzel Feuchtigkeit entzieht.)
  • Lauchgemüse
  • Spinat

Das gehört ins Früchtefach:

  • Beeren
  • Kirschen
  • Rhabarber
  • Trauben
  • Litchis
  • Feigen
  • Aprikosen

Doch aufgepasst! Manche Früchte- und Gemüsesorten verlieren im Kühlschrank Geschmack und Vitamine:

  • Auberginen
  • Gurken
  • Grüne Bohnen
  • Kartoffeln
  • Kürbis
  • Okra
  • Paprika
  • Tomaten
  • Zucchini
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Avocados
  • Kiwis
  • Melonen
  • Pfirsiche
  • Pflaumen
  • Ananas
  • Mangos
  • Bananen
  • Zitrusfrüchte (Zitronen, Limetten etc.)

Früchte und Gemüse, die nicht im Gemüse- und Früchtefach aufbewahrt werden, sollten Sie in ein Tupperware oder eine Plastiktüte einpacken. So trocknen sie nicht aus. Wenn Sie im Kühlschrank gelagerte Früchte und Gemüse  eine Stunde vor dem Verzehr herausnehmen, können sie den Geschmack besser entfalten.

Weitere Tipps für die richtige Lagerung:

  • Honig, Olivenöl, Nuss-Nougat-Crème gehören nicht in den Kühlschrank.
  • Brot altert im Kühlschrank schneller als ungekühlt.

Das Reifegas Ethylen

Manche Früchte- und auch Gemüsesorten verströmen das Reifegas Ethylen, welches den Reifeprozess beschleunigt und das Welken von Gemüse und Früchten fördert. Viele Früchte- und Gemüsesorten sind ethylenempfindlich. Achten Sie deswegen darauf, welche Sorten sie zusammen lagern.

Äpfel und Tomaten geben besonders viel Ethylen ab. Am besten lagert man sie separat. Die Ethylenabgabe können Sie sich auch nutzen, indem sie beispielsweise reife Äpfel zu den noch harten Kiwis legen.

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Durch die Ethylenabgabe der Äpfel reifen die Kiwis wesentlich schneller nach.

Folgende Sorten setzen ebenfalls Ethylen frei:

 

  • Aprikosen
  • Avocados
  • Birnen
  • Kiwis
  • Mangos
  • Nektarinen
  • Pfirsiche
  • Ananas
  • Bananen
  • Beerenobst
  • Kirschen
  • Weintrauben
  • Zitrusfrüchte

Folgende Sorten sind ethylenempfindlich:

  • Kohlgemüse
  • Kiwis
  • Gurken
  • Avocados
  • Kartoffeln

Mit etwas System im Kühlschrank und Früchtekorb können Sie länger frische und geschmackvolle Lebensmittel geniessen. Wichtig dabei ist auch, dass Sie möglichst frische, qualitativ hochwertige Lebensmittel kaufen.

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