Zahlreiche Badener Restaurants leisten ihren Beitrag zum nachhaltigen Konsum und bieten täglich mindestens ein vegetarisches Mittagsmenü an. Während der Umweltwochen signalisieren sie dies mit dem grünen “Starten statt warten”-Signet. Gastautorin Yvonne Bergmann stellt die Kampagne vor.

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Im Rahmen der Badener Umweltwochen 2019 bieten zahlreiche Badener Restaurants ein besonders nachhaltiges Mittagsmenü an und kennzeichnen dieses. Jedes Restaurant wählt den Zeitrahmen individuell und kreiert sein eigenes vegetarisches Menü. Das Logo der Umweltwochen, ein grüner Fuss, weist in der Speisekarte auf die umweltschonenden Mahlzeiten hin und fordert uns auf, öfter fleischlose Gerichte zu wählen.

Diese Restaurants haben bisher ihre Teilnahme zugesagt – weitere sind herzlich willkommen:

Was tue ich mit einem vegetarischen Menü Gutes?

Gesunde Ernährung ist den meisten von uns sehr wichtig. Öfters auf Fleisch zu verzichten, tut aber auch der Umwelt gut.

Der ökologische Fussabdruck in der Schweiz ist viel zu gross. Beinahe 3 Erden wären erforderlich, wenn alle so viele Ressourcen brauchen würden wie die Schweizer Bevölkerung. Wie wir uns ernähren, wie wir uns fortbewegen und was wir konsumieren, hat Auswirkungen nicht nur in der Schweiz, sondern auch global.

Wenn wir nur noch drei Mal pro Woche Fleisch essen, können wir unseren Ernährungs- Fussabdruck bereits um 20% verringern. Vegetarische Menüs sind eine leckere Abwechslung und als leichte Mahlzeit über Mittag genau richtig, um mit viel Energie in den Nachmittag zu starten.

Fleischgerichte versus fleischlose Gerichte

Der mittlere Fleischkonsum pro Kopf und Jahr beträgt in der Schweiz etwa 50 kg, das sind etwa 137 Gramm am Tag. Der Fleischkonsum ist für einen Viertel der ernährungsbedingten Umweltbelastungen verantwortlich. Weltweit werden auf 33% der Ackerfläche Futtermittel für Tiere produziert, anstatt Lebensmittel für Menschen. Tierische Produkte (Fleisch, Milch und Eier) sind in der Schweiz für 48% Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen und somit für die Klimaerwärmung verantwortlich.

Wiederkäuer produzieren bei der Verdauung und Ausscheidung viele Methan-Gase. Bei der Lagerung und Ausbringung von organischem Dünger entsteht zudem Lachgas. Diese beiden Treibhausgase sind viel klimaschädlicher als CO2. Die Futterproduktion braucht viel Energie, unter anderem, weil die Produktion von Pestiziden und Kunstdüngern sehr energieaufwändig ist.

Bodenerosion und Entwaldung tragen ebenfalls zur Klimaerwärmung bei. Grosse Flächen Wald werden für Futterproduktion und Tierhaltung gerodet. Aus diesen Gründen produziert eine Mahlzeit mit Fleisch rund dreimal mehr Treibhausgase als ein vegetarisches Gericht.

Was wir auch noch besser machen können

Neben der Reduktion des Fleischkonsums, zeigt auch der Einkauf von lokalen und saisonalen Produkten einen deutlich positiven Effekt auf die Energiebilanz. Nicht-saisonale Produkte haben entweder einen langen Transportweg oder sie werden im beheizten Gewächshaus angebaut. Eingeflogene Produkte belasten die Umwelt, da beim Transport viele schädliche Treibhausgase freigesetzt werden. Die Produktion im beheizten Treibhaus verbraucht rund 10 Mal mehr Energie als im Freiland. Zum Heizen dienen zudem in der Regel fossile Energieträger.

Wir müssen nicht alle unsere Gewohnheiten radikal ändern, jeder einzelne Beitrag ist wertvoll. Wählen wir öfters ein vegetarisches Menü, schützen wir die Umwelt und entdecken vielleicht auch noch etwas Neues. Ein Gemüse, das wir so noch nie gegessen haben? Eine neue Inspiration für den eigenen Kochherd?

Ich wünsche allen einen guten, nachhaltigen Appetit!

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