Obstgarten Martinsberg Obstgarten Martinsberg – eine Allmend
Wo früher Asphalt und Autos waren, wachsen heute Obstbäume und Wildblumen. Der ehemalige ABB-Parkplatz wurde 2015 entsiegelt und in eine artenreiche Streuobstwiese umgewandelt – gut für Mensch, Natur und Klima. In den rund 10 Jahren seit der Umgestaltung konnten die Obstbäume gedeihen und tragen nun Früchte. Das heisst: Jetzt ist die Fläche des Obstgarten Martinsberg als Allmend für Anwohnende nutzbar.
Damit der Obstgarten Martinsberg langfristigen Erfolg hat und sich gut entwickelt, bitten wir dich um Beachtung der Regeln.
Rückblick: Was wurde 2015 gemacht?
Für die Umgestaltung in eine Streuobstwiese erfolgte die Entsiegelung des Parkplatzes. Hierbei wurde allerdings nur der Asphalt (die Schwarzdecke) aufgebrochen und entfernt. Die unter dem Asphalt vorhandene Kiesschicht konnte belassen werden, was zu Synergieeffekten zwischen Ökonomie und Ökologie führt. Zum einen wurde der Transport und die Entsorgungskosten eingespart. Zum anderen gelang es mit dem Belassen der Kiesschicht, einen wertvollen Magerstandort zu erhalten, welcher den kiesigen Untergrund für die heutigen Wildblumenwiese bildet.
Die Obstbäume des Martinsbergs wachsen in einem anderen Untergrund als die Blumenwiese. Ihre Wurzeln haben Anschluss an den nährstoffreichen, gewachsenen Boden des Keupers, denn die Pflanzlöcher durchbrechen aufgrund ihrer Tiefe die Kiesschicht. Somit gedeiht die Streuobstwiese am Martinsberg auf zwei unterschiedlichen Substraten: Die Wildblumenwiese auf einer mageren Kiesschicht, die Obstbäume auf nährstoffreichem Lehm und Mergel.





Was ist eine Streuobstwiese?
In einer Streuobstwiesen überlagern sich zwei Biotop-Elemente: artenreiche Wiese und Obstbäume. Durch diese Kombination ist in Streuobstwiesen ein vielfältiges Lebensraumangebot auf zwei „Etagen“, in der Krautschicht und in der Baumschicht vorhanden. Mit über 5000 beheimateten Tier- und Pflanzenarten zählt die Streuobstwiese daher zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.
Typische Bewohner der Streuobstwiesen sind beispielsweise:
Vögel: Grünspecht, Buntspecht, Gartenrotschwanz, Steinkauz, Wendehals;
Fledermäuse: Mopsfledermaus, Braunes Langohr, Zwergfledermaus, Bechsteinfledermaus;
Kleinsäuger: Haselmaus, Siebenschläfer, Igel;
Insekten: Honig- und Wildbienen, Käfer, Ameisen;
Reptilien: Eidechsen, Bildschleichen und weitere, je nach vorhandenen Strukturen.

Funktion der Streuobstwiese am Martinsberg
Das Martinsbergquartier erhielt mit der Streuobstwiese nicht nur einen neuen artenreichen Lebensraumtyp, sondern ein zusätzliches Vernetzungselement, welches Wald und Siedlungsraum miteinander verbindet. Mit rund 30 Obstbäumen fördert man zudem den Erhalt alter regionaler Obst- und Kultursorten. Von der ökologischen Aufwertung und Vernetzung am Martinsberg sollen nicht nur Fauna und Flora, sondern auch Anwohnerinnen und Anwohner des Quartiers profitieren.
Obstsortenliste
Äpfel
– Astrachan weiss
– Brugger Reinette
– Aargauer Jubiläumsapfel
– Küttiger Dachapfel
– Gravensteiner spät
– Koblenzer
– Pfaffenapfel
– Gelber Süsser
– Sommerzitrone
– Seenger Moosapfel
– Wintergoldparmäne
– Zitronenreinette
Pflaumen/Zwetschgen
− Gelbe Eierpflaume
− Geburtstagspflaume
− Bärtschizwetschge
− Spreyt
− Mühlene Zwetschge
Birnen
− Amanlis Butterbirne
− Gute Graue
− Lederbirne, rote
− Goldbächler
− Berikerbirne (Islerbirne)
− Wettinger Holzbirne im Cont. (ein Geschenk von SKK Landschaftsarchitekten, Wettingen)
Kirschen
− Barthkirsche
− Chlöpfer Brühl
− Dolleseppler
− Freiämter Kirsche
− Frühe Luxburger
− Ovale frühe Herzkirsche
− Veltheimer Langstieler
Mirabelle
− Mirabelle de Nancy
Der Obstgarten Martinsberg als Allmend
Der Obstgarten Martinsberg ist eine Allmend. Eine Allmend ist eine Fläche, die von allen Anwohnenden einer Gemeinde genutzt werden darf. Alle die den Obstgarten Martinsberg nutzen, tragen ihm gemeinschaftlich Sorge.
Damit der Obstgarten Martinsberg langfristigen Erfolg hat und sich gut entwickelt, bitten wir dich um Beachtung folgender Regeln:

Weitere Standorte mit Pflück- und Sammelbarem findet man auf der Karte von Mundraub.





