Mit der Flowerwalks-App lernen Naturinteressierte in der ganzen Schweiz Pflanzen und Lebensräume kennen. Ein neuer Streifzug führt vom Bahnhof Baden auf die Baldegg. Attraktive Entdeckungen auf eigene Faust sind garantiert.

Wieviel Pflanzenarten gibt’s in der Schweiz? Das BAFU  hat nachgezählt: bis heute bekannt sind 5275 Algen-, Moos- und Gefässpflanzenarten. Diese Vielfalt ist eindrücklich. Zum Beispiel am Fuss der Ruine Stein in Baden. Was von weitem einfach grün aussieht, entpuppt sich aus der Nähe als wilde Mischung: Nickendes Leimkraut, Frühlings-Fingerkraut, Aufrechte Trespe, Zypressenblättrige Wolfsmilch, Aufrechter Ziest, Grosser Ehrenpreis, Acker-Glockenblume, Echtes Johanniskraut, Echter Dost, Berg-Lauch, Weisser Mauerpfeffer, Dürrwurz-Alant und Mauerraute…. Noch nie gehört? Aber Lust, die Badener Pflanzenwelt etwas besser kennenzulernen? Mit der Flowerwalks-App wird der Spaziergang auf die Baldegg zur Entdeckungsreise. Die wohldosierte Form der App macht die unüberschaubare Vielfalt auch botanischen Laien zugänglich.

 

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Am Fuss der Ruine Stein haben sich zahlreiche trockenresistente Pflanzenarten angesiedelt (Bild: Stadtökologie).

Auf Pirschjagd mit dem Handy

Die App zu Hause installieren, Ortungsfunktion und Pushnachrichten zulassen, und los geht’s. Schon an der langen Treppe zur Ruine Stein summt das Handy zum ersten Mal. Eigentlich funktioniert die App fast wie eine Pirschjagd. Wie eine Jägerin bewege ich mich entlang der vorgegebenen Route. Und wie ein Spürhund gibt die App Laut, wenn wir uns Beute nähern. Finden muss ich das Pflänzchen aber selber; es nützt nichts, das Smartphone wie einen Detektor durchs Grün streifen zu lassen! Zum Glück sinds keine einzelnen Exemplare, sondern viele. So bin ich bei fast jedem Standort erfolgreich. Es gibt aber auch Knacknüsse: Wenn die Pflanze noch nicht blüht oder schon verblüht ist. Die App nennt aber die Blühzeiten.

Der Badener Flowerwalk führt an 64 Pflanzenarten vorbei. Das ist viel aufs Mal – aber man pickt sich einfach die Arten aus, die am meisten interessieren. Die Route misst 4 Kilometer und überwindet 275 Höhenmeter. Sie führt über die Ruine Stein in den geheimnisvollen Steinbruch am Hundsbuck, und weiter auf schmalem Pfad durch das urtümliche Waldreservat am Sonnenberg zu den Blumenwiesen beim Wasserturm. Manchmal zweigt die Route unerwartet ab. Mit dem Ortungspfeil finden Verirrte aber immer zurück.

Weitere Informationen zum Weg

Flowerwalk
Der Streifzug „Seltene Baumarten“ führt vom Bahnhof Baden auf die Baldegg.

Vom Profi-Botaniker für Natur-Interessierte

Die Flowerwalks-App wurde 2017 vom Fachbüro feldbotanik.ch in Bern entwickelt. Jedes Jahr kommen neue Streifzüge dazu, aktuell sinds 71 in der ganzen Schweiz und im Fürstentum Lichtenstein. Sie führen zu mehr als 1000 Arten und 80 Lebensräumen. Erstmals werden Wanderführer und Pflanzenbestimmungsbuch auf spielerische Art und Weise kombiniert. App laden, einen Streifzug auswählen, Ortung einschalten – und los gehts.

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Der Botaniker Wolfgang Bischoff von feldbotanik.ch hat den Badener Streifzug im Auftrag der Stadtökologie entwickelt (Bild: Stadtökologie).
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Seltene Baumarten wie Elsbeere, Mehlbeere und Speierling säumen den Weg zum Wasserturm (Foto: Stadtökologie).
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Attraktives Schlussbouquet beim Wasserturm: Anfangs Juni präsentiert sich die Fromentalwiese in allen Farben (Bild: Stadtökologie).

Technisches zur App “Flowerwalks”

Das Datenvolumen der App ist gross (rund 1.5 GB). Ist die App vollständig installiert, funktioniert sie offline, also ohne weiteren Bedarf an Datenübertragung – ausser für verlinkte Websites. Die Ortungsfunktion muss aktiviert sein, was aber kein Datenguthaben des Smartphones oder Tablets beansprucht. Nur iPads mit SIM-Karteneingang eignen sich, denn nur sie haben einen richtigen GPS-Empfänger. Android Tablets müssen einen eingebauten GPS-Empfänger aufweisen

Flowerwalks gibts kostenlos in Ihrem Appstore.

Der Badener Streifzug wurde im Rahmen von „VIELFALT entdecken“ finanziert.

Welche Entdeckungen haben Sie gemacht auf dem Flowerwalk? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare oder Fotos!

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