Ausweichen kann manchmal der klügste Weg sein

So jedenfalls haben wir von Seiten der Badener Stadtökologie und Entwicklungsplanung zusammen mit Planungsbüros entschieden, als es um die Frage ging, wie die Orchideen geschützt werden können, die im Badener Brisgi-Areal im Quartier Kappelerhof vorkommen. Denn dort wo die Orchideen heute wachsen, entlang von schütteren Heckenstreifen bei den Parkplätzen und unter den Bäumen beim Eingang des heute bestehenden Hochhauses, wird zukünftig gebaut. Drei neue Baufelder mit jeweils mehreren Gebäudekomplexen sieht das Bauprojekt für das Brisgi-Areal vor. Bei den Orchideen handelt es sich um acht Exemplare der Orchideenart “Grosses Zweiblatt” (Listera ovata). Nach dem Natur- und Heimatschutzgesetz sind alle Orchideenarten in der Schweiz geschützt.  
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Damit die Orchideen den Bauarbeiten nicht zum Opfer fallen, wurden die zarten Pflanzen im Mai 2019 von Agnes Schärer (Büro Sieber und Liechti) und der Stadtökologie umgesiedelt. Dazu waren die Orchideen mit Erdscholle auszugraben, was im Wurzelwerk der Bäume, unter denen sie standen, sehr mühselig war. Der neue Standort, an dem die Orchideen wieder eingepflanzt werden sollten, musste den Pflanzen ähnliche Licht- und Bodenbedingungen bieten wie ihr Ursprungsort.

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Agnes Schärer vom Büro Sieber und Liechti…
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… entfernt behutsam die Orchideen…
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… zusammen mit Barbara Finkenbrink von der Stadtökologie.

Die Orchideen aus dem Brisgi-Areal haben eine neue Heimat im Badener Friedhof Liebenfels gefunden. Ob die Pflanzen dort dauerhaft bleiben oder wieder zurück ins Brisgi-Areal umziehen werden, kann erst nach Fertigstellung des Bauprojekts entschieden werden. Zunächst einmal fühlen sich die Orchideen aber in den wunderschönen Grünflächen des Liebenfels wohl. Sie stehen in guter Nachbarschaft zu einer alten Eiche, einem Weiher und schönen Skulpturen. Hans Trudels “ Krieger“ hat seine Freude an ihnen.

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