Oft sind Ideen da, wie das Haus energetisch saniert werden kann. Fernwärme oder Wärmepumpe, Photovoltaikanlage oder doch zuerst die Fenster ersetzen und die Gebäudehülle ertüchtigen? Varianten gibt es viele. Doch welche zuerst umsetzen? Und welche nicht, weil das Geld dafür nicht ausreicht? Und wie sollte die Reihenfolge sein? Eine Standardantwort gibt es darauf nicht. Aber eine individuelle Energieberatung vor Ort hilf in jedem Fall weiter!

Dabei spielt es keine Rolle wie gross oder klein Ihr Vorwissen ist. Natürlich kann es von Vorteil sein, wenn Sie Kenntnisse haben und so der Fachperson gezielt Fragen stellen können. Die Kunst der Energieberatung besteht allerdings darin, bei jeder Ausgangslage und jedem Vorwissen fachliche Unterstützung zu bieten und einen Schritt weiterzukommen. Eine Beratung kann auch dazu dienen eine zweite Meinung einzuholen um Ihren Entscheid zu bestärken oder zu hinterfragen.

Obwohl es auf viele Fragen keine Standardantworten gibt, ist es trotzdem möglich Ratschläge zu wichtigen Punkten beim Neubau oder der energetischen Sanierung von Gebäuden zu geben. Wir haben im Februar 2023 darüber berichtet, «wie mache ich mein Haus klimafreundlich?» Am Ende bleibt das Fazit: «Wenn es dabei zu kompliziert wird, kann eine Energieberatung Unterstützung bieten».

Wie läuft eine Energieberatung ab?

Sie kontaktieren ein Beratungsbüro oder eine entsprechende Fachperson per Telefon oder E-Mail. Schildern Sie der Fachperson kurz Ihre Ausgangslage und die wichtigsten Themen und Fragestellungen. Dabei sind u.a. die folgenden Angaben wichtig:

  • Adresse des Objekts
  • Ansprechperson und Kontaktangaben
  • Baujahr und Zeitpunkt umfassender Sanierungen
  • Objekttyp: Ein-/Mehrfamilienhaus, Reihenhaus, Stockwerkeigentum, …
  • Beratungsthemen (evtl. mehrere): Heizung (inkl. Warmwasser), Gebäudehülle, Photovoltaik, Elektromobilität, Stromverbrauch, …
  • Bereits vorhandene Grundlagen: Offerten, andere Beratungen, GEAK (auch Gebäudeenergieausweis der Kantone), etc.

Einfache Fragen können allenfalls direkt am Telefon oder per E-Mail beantwortet werden. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoll und notwendig, dass Sie mit der Fachperson einen Termin vor Ort vereinbaren. Aufgrund der oben genannte Angaben, kann sich die Fachperson auf den Termin vorbereiten. Sie besichtigt dann mit Ihnen die konkrete Situation vor Ort und bespricht die Fragen und Themen mit Ihnen. Nach Möglichkeit gibt Ihnen die Fachperson direkt vor Ort eine erste Einschätzung ab. Detaillierte Auskünfte und Variantenvergleiche benötigen oftmals zusätzliche Abklärungen, welche nicht vor Ort möglich sind. Vereinbaren Sie auf jeden Fall, wie es nach dem Erstgespräch weitergeht, welche Ergebnisse Sie erwarten und welche Kosten damit verbunden sind.

Haus mit PV-Anlage
(Bild: Pixabay)

Beratungsstellen für Baden und Umgebung

Es gibt verschiedene Beratungsstellen. Eine empfohlene Auswahl für die Stadt Baden (neu mit Turgi) finden Sie unter: www.baden.ch/energieberatung. Alle aufgelisteten Beratungsstellen sind in Baden und Umgebung tätig. Falls Ihr Gebäude nicht in Baden steht: Auch der Kanton Aargau bietet über die energieberatungAARGAU diverse Beratungsprodukate an. Dazu gehören: Grobberatung, Impulsberatung erneuerbarheizen, GEAKplus, Modernisierungskonzept und viele weitere Angebote. Wenn Sie sich melden, erhalten Sie eine Auswahl an akkreditierten Beratungsstellen, welche in Ihrer Region tätig sind. Sie entscheiden selbst, bei wem Sie sich für eine Beratung melden.

Die gute Nachricht ist, dass die Beratungen finanziell unterstützt werden. Der Kanton Aargau bezahlt beispielweise CHF 350 für eine Grobberatung, während Sie sich mit einem Betrag ab CHF 150 beteiligen. Eine Impulsberatung erneuerbarheizen ist für Sie sogar kostenlos.

Noch einfacher ist es in Baden. Beratungen bis zu einem Umfang von CHF 1’000 pro Objekt werden über das Energieförderprogramm unterstützt und sind kostenlos.

Ratschläge für Mietende und Stockwerkeigentümerschaften

Falls Sie Mieter oder Mieterin sind, mögen Sie sich fragen, warum eine Energieberatung für Sie von Bedeutung sein könnte? Es ist nicht zu verneinen, dass sich Energieberatungen in erster Linie an die Eigentümerschaften von Gebäuden richten. Es ist jedoch zunehmend wichtig, dass Sie auch als Mietende etwas vom Sanierungspotenzial der bewohnten Liegenschaften verstehen. Insbesondere wenn Sie langfristig in einem Objekt wohnen, sind Sie womöglich daran interessiert, dass die Eigentümerschaft in den Unterhalt und die energetische Ertüchtigung investiert. Auch wenn die Miete steigende sollte, profitieren Sie unter dem Strich meistens von zusätzlichem Komfort und tieferen Nebenkosten. Wenn Sie also die Beratungs- und Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen kennen, könnte sich das durchaus lohnen.

Bei Stockwerkeigentümerschaften bestehen die Herausforderungen meistens in der Organisation der Gemeinschaft, ihren Regeln für Entscheide und den vorhandenen Mitteln im Erneuerungsfonds für Unterhalt und Sanierung der Gebäude. Hier können Energieberatende wertvolle Unterstützung bieten bei der Suche nach Lösungsvarianten und deren Vorstellung in Eigentümerversammlungen.

Wärmebildaktion der Stadt Baden

Infrarotaufnahmen (oder Wärmebilder) können eine Energieberatung nicht ersetzen. Aber sie können Hinweise auf Schwachstellen geben und Feuchtigkeitsprobleme bei der Gebäudehülle aufdecken. Zudem sind sie ein beliebtes Mittel zur Sensibilisierung für den Sanierungsbedarf von Gebäuden. Oder sie zeigen im Nachhinein oder auch langfristig, ob Sanierungsmassnahmen erfolgreich waren oder allenfalls zu Problemstellen geführt haben.

Profitieren Sie noch bis Ende Februar 2024 von der Wärmebild-Aktion der Stadt Baden. Anmeldung unter www.baden.ch/waermebild

Weitere Informationen

Energieportal
Energieberatung
Energieberatung für Unternehmen unter www.peik.ch
Energieförderprogramm

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