Der verwilderte Ochsengarten vis-à-vis der Wellness-Therme Fortyseven wurde aufgeforstet und präsentiert sich als neues Naherholungsgebiet im Bäderquartier – ein Gastbeitrag von Ursula Burgherr aus dem Magazin Baden aktuell

In der Blütezeit des alten Bäderquartiers galt der Ochsengarten als kleine Parkanlage. Doch das steile Gelände war unwegsam und verwilderte mit der Zeit. Nach den Bauarbeiten in den Bädern wird der Ochsengarten, bisher im Besitz der ­Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + ­Baden, infolge eines Flächen­tausches der Stadt Baden übergeben. Für den Tausch hat die Stadt den kleinen Park zwischen altem Thermalbad und dem abgebrochenen Gebäude Staadhof (heute Residenz 47) hergegeben. ­Sabine Kleppek, Leiterin des Bereichs Klima und Umwelt (früher Stadtökologie) und zukünftig für die Pflege und Gestaltung des Ochsengartens zuständig, erklärt, wie aus dem bisher privaten Gebiet eine neue Naherholungszone entstehen soll: «Unter dem Ochsengarten, der ca. 2800 Quadratmeter umfasst, liegt ein Teil der Tiefgarage der Wellness-Therme Fortyseven. Die Fläche, die dafür gerodet werden musste, wurde wieder aufgeforstet mit klimaresistenten Baumarten wie Edelkastanie, Steineiche und Hopfenbuchen.»

Eine neue Treppe führt durchs kleine Paradies

Neu ist auch die breite weisse Stein­treppe, die zu einem Durchgang durch den paradiesisch und immer noch etwas wild wirkenden Ochsengarten einlädt. Der ­Gehölzgürtel ganz oben beim sogenannten Gärtnerhaus wurde beibelassen, teilweise etwas ausgedünnt und ebenfalls neu aufgeforstet. Auch die Heckenstrukturen auf der ­Ostseite, die an die Heilige ­Dreikönigskapelle anschliessen, bleiben. Sie werden aber ab sofort regelmässig gepflegt. Auf den beiden offenen Flächen des Ochsengartens wurden diesen April zwei Wildblumenwiesen angesät. «Insgesamt 40 Blüten- und 16 Gräserarten werden hier mit der Zeit spriessen. Die ökologischen Wiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht. Dadurch entsteht ein wunderschöner Naturgarten», betont die Leiterin des Bereichs Klima und Umwelt.

Ein wertvoller Naturraum für Mensch und Tier

Naherholungsplätze seien wichtig, bekundet Kleppek. «Durch die Bauarbeiten in den Bädern sind wertvolle Grünflächen verschwunden. Der Ochsengarten dagegen konnte im Zuge des ökologischen Ausgleichs gewonnen, erhalten und aufgewertet werden.» Er soll ein wertvoller Naturraum für Mensch und Tier sein. Was noch fehlt, sind ein paar Sitzbänke, um das kleine Paradies in aller Ruhe zu geniessen. «Auf den flachen Ebenen wäre das ­vorstellbar», meint Kleppek, «in Planung ist aber noch nichts. Vorerst gilt der Garten als grüner Durchgang zu den Bädern. Wir werden sehen, wie er sich zukünftig entwickelt.» Landschafsarchitekt Felix Näf hat den Ochsengarten in Zusammenarbeit mit dem Bereich Klima und Umwelt der Stadt Baden gestaltet. Eine Stele soll das Publikum künftig über die Wiederbegrünung und Pflanzenarten im Ochsengarten informieren.


Der Boden für die Wildblumenwiese wurde schon im Herbst 2021 vorbereitet (Bild: Klima und Umwelt). Der Boden für die Wildblumenwiese wurde schon im Herbst 2021 vorbereitet (Bild: Klima und Umwelt).

Dieser Artikel ist zuerst im Baden aktuell Magazin Juni/Juli 2022 erschienen – vielen Dank für diesen Gastbeitrag!Beitragsbild: Sabine Kleppek an der neuen Steintreppe des Ochsengartens (Foto: Baden aktuell)

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