Mit ein paar wenigen Tricks wird Ihre Blumenwiese noch artenreicher. So haben auch Heugümper, Wildbienen und andere Insekten Freude an Ihrem Garten. Das Gute daran: Tierfreundlich mähen macht weniger Arbeit.

Blumenwiesen sind sehr artenreiche Lebensräume. Neben diversen Pflanzenarten beherbergen sie auch viele Insekten, die wiederum Singvögeln Nahrung bieten. Ein Drittel aller in der Schweiz heimischen Pflanzenarten wächst auf Wiesen! Leider gibt es immer weniger davon. Darum erhalten Landwirte Direktzahlungen, wenn sie ihre Wiesen frühestens am 15. Juni mähen. Mit diesen 5 Punkten wird auch Ihre Wiese zum Biodiversitäts-Hotspot:

1.  Ein bis zwei Mal pro Jahr mähen reicht völlig

Wenn die Wiese gar nicht gemäht wird, verbuscht sie. Allzu oft sollte sie aber auch nicht gemäht werden. Das schont die Pflanzen, die Insekten und Sie selber! Wird die Wiese öfter als zwei Mal im Jahr gemäht, blühen die Pflanzen weniger schön, da sie mehr Energie ins Wachstum stecken und weniger in die Blüte. Wenn sie sogar vor der Samenreife gemäht werden, können sie sich nicht fortpflanzen. Bis die Blüten wieder nachgewachsen sind, finden die Bienen keine Nahrung auf der Wiese.

 

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Diese wunderschöne Wiese im Friedhof Liebefels wird nur ein Mal pro Jahr gemäht (Bild: Stadtökologie).

2. Gestaffelt mähen

Werden Teile der Wiese stehen gelassen, finden die Insekten zu jeder Zeit im Jahr genug Nahrung und Lebensraum. Es macht Sinn, blühende Pflanzen stehen zu lassen, bis sie Samen gebildet haben. Gestaffelt mähen heisst zum Beispiel: den grasreichsten Bereich schon im Mai, einen Bereich im Juni un den letzten erst im Juli mähen.

3. Schonendes Werkzeug verwenden

Die gute alte Sense schont die Lebewesen in der Wiese und produziert weder Gestank noch Lärm. Mit der richtigen Technik ist es gar nicht so schwierig. Youtube liefert dazu ebenso nützliche wie unterhaltsame Tutorials!

Rasenmäher eignen sich wie der Name schon sagt ausschliesslich für kurzgeschnittenen Rasen. Sie kapitulieren schnell in der Wiese. Ausserdem zerhäckseln sie nicht nur das Gras, sondern auch unzählige Insekten und andere Kleintiere. Auch Fadenmäher sind heikel; diese verletzen oder töten oft auch Igel, Blindschleichen und Amphibien.

Für kleine Flächen eignen sich Sicheln; damit können besonders schöne Spätblüher einfach stehengelassen werden. 

Für grössere Flächen, zum Beipiel in einer Überbauung, ist ein Balkenmäher ideal.

4. Randbereiche stehenlassen

In Randbereichen, zum Beispiel entlang der Hecke, können sich Insekten und andere Tiere zurückziehen. Als Übergangszone zwischen zwei Lebensräumen sind sie besonders wertvoll für die Artenvielfalt. Gerade für die Überwinterung von Insekten sollten einige Randbereiche nur jedes zweite Jahr gemäht werden. Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen und Grashüpfer überwintern in Altgras und abgestorbenen Pflanzenstengeln. Sei es als Ei, Larve, Puppe oder ausgewachsenes Tier – sie sind auf solche ungestörte Orte angewiesen.

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Heuschrecken fürchten sich vor dem Rasenmäher. Ein bis zwei Mal pro Jahr mähen reicht für die Blumenwiese völlig aus (Bild Pixabay).
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Schmetterling, wie dieses Ochsenauge, finden mach dem Kahlschlag keine Blüten, und damit keine Nahrung, mehr. Auch sie wünschen sich weniger Rasenmäher-Einsätze (Bild: Pixabay).

5. Das Mähgut ein oder zwei Tage liegen lassen

Wenn das Schnittgut auf der Wiese getrocknet wird, können Insekten herauskriechen und die Samen von Gräsern und Blumen können herausfallen. So bleibt die Wiese langfristig artenreich. Gönnen Sie sich nach dem Mähen also eine Pause, und verschieben Sie das Aufräumen ganz entspannt auf die nächsten Tage  – der Biodiversität zuliebe!

Weiterführende Links

Sensenkurs

Vielfalt entdecken 

SRF Artikel: Wiesen richtig mähen 

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