Vor einem Jahr hat alle Welt über das Energiesparen gesprochen. Auslöser war eine drohende Knappheit an verfügbarer Energie im Winter. Die aktuelle Ausgangslage ist viel besser. Erübrigt sich deshalb das Energiesparen in diesem Jahr?

Die kurze Antwort lautet: Nein! Um das zu Erkennen muss man aber kein Pessimist sein. Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Energiewende ist der effiziente und sorgsame Umgang mit Energie. Alle wissen, dass wir den fossilen Energieverbrauch beim Heizen, Produzieren und Autofahren mit erneuerbarer Energie ersetzen müssen. Da aber auch viele erneuerbare Energieträger nicht unbeschränkt zur Verfügung stehen, und auch nicht gratis nutzbar sind, gelingt der Umbau nur mit einer effizienten Nutzung der Energie. Stichwort Energieeffizienz.

Aber selbst wenn das für jemanden egal wäre, bliebe der sparsame Umgang mit Energie dennoch sinnvoll. Denn Energie, im Besonderen der Strom, wird teurer. Da die Strompreise vielerorts auf Anfang 2024 nochmals steigen, bezahlt man deutlich mehr als bisher. In Baden sind es im nächsten Jahr ca. 80 % mehr als noch in der Periode 2020 – 2022. Das ist kein Grund zur Panik, aber ein guter Grund um Energie zu sparen oder zumindest keine zu verschwenden.

Unsere Spartipps und Informationen rund um die Energieeffizienz sind allerdings immer noch die gleichen wie letztes Jahr. Weil diese immer noch aktuell und wichtig sind, stellen wir sie nochmals vor:

Wie gehe ich zu Hause vor? Was ist wichtig, was ist weniger wichtig?

Es gibt mittlerweile von vielen Seiten her Ratschläge: Zum Beispiel die Sensibilsierungskampagnen von Bund und Kanton, oder das Merkblatt der Regionalwerke AG Baden und der Stadt Baden. Im Prinzip kann man beim Energiesparen der Reihe nach die folgenden Bereich angehen: Zuerst widmet man sich der Heizung und der Raumwärme. Mit jedem Grad gesenkter Raumtemperatur werden rund 6 % Energie gespart. Danach ist ein Fokus auf den Verbrauch von Warmwasser wichtig, weil dieses entweder über die Heizung oder oft auch direkt elektrisch aufbereitet wird. Als Kür lohnt es sich zu überlegen und zu prüfen, welche elektrischen Geräte wie viel Strom verbrauchen und welche davon man wann wirklich benötigt. Meistens führen diese Überlegungen zu einem effizienten Umgang und dem Einsparen von Energie.
Mehr Details und weitere Tipps finden Sie im Umweltblog-Artikel “Energie und Geld sparen”.

Suffizienz

“Energiesparen hat mit effizienter Technik zu tun”, hört man oft. Das ist sicherlich richtig, aber es ist nur die halbe Antwort. Energiesparen hat auch sehr viel mit Suffizienz zu tun. Wie bitte? Bei Suffizienz geht es um den sinnvollen und genügsamen Umgang mit Geräten, Konsumgütern und Dienstleistungen. Die Frage, ob ich etwas im gewohnten Umfang benötige oder ob ich auch mit weniger auskomme (und mich dabei erst noch wohler fühle), steht im Zentrum. Bei elektrischen Geräten zu Hause und im Büro ist es offensichtlich, dass der bewusste Umgang direkt zu Einsparungen führt. Bei Konsumgütern und Dienstleistungen führt der Kauf, Gebrauch oder Verzicht nicht unmittelbar zu weniger persönlichem Stromverbrauch. Aber es geht oft vergessen, dass die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen andernorts zu hohem Strom- und Wärmeverbrauch führt.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Umweltblog-Artikel “Suffizienz”.

Wie gehe ich als KMU vor?

Bei einem Bürobetrieb ist die Vorgehensweise ähnlich wie bei Haushalten, vielleicht etwas komplexer und grösser, aber dafür ist das Einsparpotenzial auch höher. Es dreht sich auch hier oft um die Frage, ob und wie Geräte betrieben werden. Bei der Technik geht es auch um Information an die Nutzenden. Wann können diese selbst Einstellungen vornehmen und wann sollen sie sich an den Hauswart wenden? Es lohnt sich, systematisch vorzugehen, Ziele zu formulieren und bei Bedarf einen Experten oder eine Expertin beizuziehen. Nicht zu vergessen: Bei der Beschaffung oder der Miete von Geräten ist es wichtig, auf die Energieeffizienz zu achten. Hier hilft Topten oft weiter.

Bei produzierenden Betrieben oder umfangreichen Dienstleistungsunternehmen bewährt sich der klassische Ansatz. Eine Fachperson soll den Betrieb detailliert analysieren und Energieeffizienzpotenziale identifizieren. Daraus resultiert eine Liste mit Massnahmen. Diese sollten dann mit einem Preisschild und einer Menge an eingesparter Energie pro Jahr versehen werden. So kann für jede Massnahme die Zeitspanne berechnet werden, während welcher sich die Investitionen durch gesparte Energiekosten zurückzahlen. Danach können die Massnahmen der Reihe nach umgesetzt werden. Natürlich jene mit der kürzesten Rückzahlfrist zuerst und anhand der verfügbaren Mittel für Investitionen.

Die beste Nachricht dazu ist, dass sowohl die Analyse wie auch die Begleitung für die Umsetzung der Massnahmen durch umfangreiche Fördergelder des Bundes unterstützt werden. Konkret: 50 % der Beratungsleistungen (max. CHF 2’500) bei Potenzialanalyse vor Ort und bis zu 10 Beratungstage bei der Umsetzung.

Mehr Informationen unter www.peik.ch

Weitere Informationen

Neue Strompreise 2024 für Baden, Medienmitteilung der Regionalwerke AG Baden vom 31. August 2023

Preisentwicklungen bei Strom und Gas in Baden, Regionalwerke AG Baden

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