Die Gartenberatungen der Stadtökologie kamen gut an
Das Angebot der Stadtökologie, Gratis-Gartenberatungen für mehr Biodiversität, stiess auf grosses Interesse. In 25 Badener und Ennetbadener Gärten wird noch mehr Lebensraum für wilde Pflanzen und Tiere geschaffen.
Das Jahresprogramm “Vielfalt entdecken” der Stadtökologie Baden will auch zum Handeln anregen. Denn mit kleinen und grossen Massnahmen rund ums Haus können alle etwas Gutes für die Biodiversität tun. Offenbar wollen das viele; das Angebot der Gratisberatungen war schnell ausgebucht.
Jeder Garten ist ein Mosaik an Lebensräumen
So war die Stadtökologie in 25 Badener und Ennetbadener Gärten eingeladen. Auch einige Balkone und Terrassen wurden angemeldet. Eindrücklich, wieviel Biodiversität auch in kleinen Grünräumen steckt, und wieviel Engagement in die naturverträgliche Pflege der Gärten fliesst! Die Gärtnerinnen und Gärtner gaben sich mit dem Vorhandenen aber noch nicht zufrieden. Sie erwarteten von der Stadtökologie weitere Ideen zu Gunsten der Biodiversität, aber auch Vorschläge für die Problemzonen ihrer Gärten.
Die bestehende Vielfalt gezielt fördern und erweitern
Die Empfehlungen der Stadtökologie knüpften an das bereits Vorhandene: Welche „Wilden Ecken“ sind für Kleintiere wertvoll? Wo hätte es noch Platz für einen Asthaufen? Welche Sträucher des Gartens fördern Insekten und Vögel? Und welche Gehölze könnten ersetzt werden? Welche „Unkräuter“ sind für Schmetterlinge oder Wildbienen interessant und sollten darum stellenweise toleriert werden? Und welche invasiven Neophyten sollten entfernt werden? Welche Rasenfläche wird nicht zum Spielen genutzt und könnte darum zur bunten Blumenwiese werden? Wie lassen sich Hindernisse oder Gefahren für Wildtiere, etwa Lichtschächte oder Treppen, beseitigen? Häufig waren auch Tipps zur Pflege der neu angelegten Blumenwiese gefragt. Antworten darauf im Artikel Blumenwiesen richtig mähen.
Weniger ist oft mehr
Für Igel, Schmetterlinge und Vögel kann mit wenig Aufwand viel Gutes gemacht werden. Im naturnahen Garten kommt nicht nur das Auge auf seine Rechnung, sondern auch die Biodiversität profitiert. Und häufig gilt im naturnahen Garten auch: Weniger ist Mehr. Etwa, wenn es ums Jäten, Laubrechen, Zurückschneiden, Mähen und Aufräumen geht. Mehr dazu im Beitrag „Garten im Herbst“.
Erste Umsetzungen sind bereits erfolgt
Die Ideen der Stadtökologie stiessen auf offene Ohren. Viele Massnahmen wurden sofort umgesetzt: verschiedene Steinhaufen für Reptilien, ein Rettungssteg aus einem Lichtschacht, ein Sandplatz für bodennistende Wildbienen, eine Igeltreppe und ein Kompostplatz. In mehreren Gärten wurde die Schädlingsbekämpfung selbstkritisch hinterfragt und angepasst. Andere setzen den Rasenmäher heute bewusster ein und lassen das Gras in Randbereichen höher wachsen. Und es wird teilweise anders gejätet: So helfen „Unkräuter“ wie die Goldnessel bei der Begrünung schattiger Problemzonen.
Doch das ist erst der Anfang: zahlreiche ökologisch minderwertige Gehölze werden in nächster Zeit ersetzt. So weichen Thuja, Kirschlorbeer und Forsythie einheimischen Wildgehölzen oder Obstbäumen. Im Herbst und Winter wird auch jede Menge Baumaterial für Laub- und Asthaufen verwendet. Grössere Projekte wie das Entsiegeln von Wegen und das Entsorgen giftiger Eisenbahnschwellen brauchen etwas mehr Zeit.