Am Samstag haben die Waldfüx von naturspielwald mit dem Stadtforstamt Flaumeichen gepflanzt. Die Kinder haben erfahren, warum die alten Bäume weichen mussten und wie wieder ein neuer Wald entsteht.

Als die Waldfüx von naturspielwald vor kurzem wie jeden Monat an ihrem Stammplatz auf der Baldegg ankamen, blieben ihnen die Münder offen stehen. Das Waldstück, wo die bunte Truppe sich ausgetobt, gespielt, entdeckt und experimentiert hat, war wie leergefegt. Warum wurden die Bäume gefällt? Diese Frage beschäftigte die Kinder.

 

Die Nachfrage beim Stadtforstamt ergab, dass die Bäume für den Praxisversuch für einen klimafitten Wald gefällt wurden. Die Fläche wird mit Zerr- und Flaumeichen bepflanzt. Für die Kinder war klar, dass sie dabei mithelfen wollen. Am letzten Samstag haben sie gemeinsam mit Forstwart Raphael Zimmermann vom Stadtforstamt einige Flaumeichen gepflanzt.​

 

Waldfuex pflanzen
Bis aus den kleinen Eichen ein Wald wird, wird es noch dauern.​

Raphael erklärte den Waldfüx genau, wie die Eichen gepflanzt werden. Sie werden in Gruppen von etwa 12 Bäumen gepflanzt, wovon nach langer Zeit, wenn die Bäume gross sind, noch einer stehen wird. Diese Gruppen stehen in einem Abstand von ganzen 10-14m auseinander. Mit einer Wiedehopfhaue, ähnlich wie ein Pickel, hackte Raphael die Löcher für die Eichen. 4 Waldfüx pflanzten in je eins eine Flaumeiche. Jede Eiche wurde mit einem Einzelschutz vor Rehen geschützt. Wie zum Beweis, sprang gerade ein Reh aus dem Wald, getrieben von zwei Hunden – es war Treibjagd. Raphael nutzte das anschauliche Beispiel, um der staunenden Gruppe zu erzählen, warum gejagt wird. Ein Grund ist unter anderem, dass Rehe gerne junge Bäume abfressen. Rehböcke fegen den Bast ihres Geweihs an Jungpflanzen ab. Sie markieren damit ihr Revier – verletzen aber auch die Bäume. Wenn es zu viele Rehe im Wald hat, werden zu viele Jungbäume geschädigt.

Waldfuex Schuetz
Dank Einzelschützen werden die Eichen nicht von Rehen abgefressen.
Waldfuex Schuetz deko
Die Waldfüx haben ihre gepflanzten Eichen stolz gekennzeichnet.

Die Kinder lernten von Raphael auch, was das Ziel des Praxisversuchs ist und warum Eichen so wertvoll sind. Er war erstaunt, wie viele Baumarten die Waldfüx kannten. Anhand einer Baumscheibe besprach er mit der Gruppe den Lebenslauf eines Baumes. Bis hier wieder grosse Bäume stehen, wird es lange dauern. Die Waldfüx haben daneben ein neues Plätzli gefunden und werden das Wachstum der Zerr- und Flaumeichen beobachten.

 

Fotos von Livia Gärtner, Leiterin Waldfüx

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