Auf diese nachhaltigen Projekte kann sich die Stadt Baden zukünftig freuen, denn mit dem Umweltpreis 2019 würdigt der Stadtrat drei Wettbewerbseingaben, die sich für ein nachhaltig gutes Leben in Baden einsetzen. Wir stellen die Preisträgerinnen und Preisträger vor.

Für Baden ist der Umweltpreis neu. Erstmalig wurde er am 25. November 2019 von Stadtrat verliehen. Ausgeschrieben war der Wettbewerb im Rahmen der Badener Umweltwochen, die 2019 unter dem Motto “Starten statt warten” ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Und so wurden für den Umweltpreis 2019 auch Projekte und Ideen gesucht, welche die Nachhaltigkeit in Baden fördern und wovon alle in Baden profitieren. Von den zehn Wettbewerbseingaben, die bei der Stadtökologie Baden eingereicht wurden, hat der Stadtrat nun die drei Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet. Dank ihnen wird in Baden mehr repariert, weniger weggeworfen und weniger Plastik verbraucht. 

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Die stolzen Gewinnerinnen und Gewinner des Umweltpreises: Sara Nigg (Plastikfreier Badener Markt), Bernd Reichert, Elvira und Hans Heim (Flickstatt), Stadtammann Markus Schneider, Simone Matter (RestEssBar), Sarah Niedermann und Barbara Finkenbrink (Stadtökologie)

1. Preis: die „Flickstatt“ – ein Begegnungsort mit Reparaturwerkstatt

Am 25. Januar 2020 (14 Uhr) öffnet die „Flickstatt“ im Badener Gstühl am Hahnrainweg 13 ihre Türen. Mit der Flickstatt entsteht in Baden ein neuer Treffpunkt für all diejenigen, die ihre Alltagsgegenstände lieber reparieren, statt diese wegzuwerfen. Hans Heim und sein Verein eröffnen mit der Flickstatt einen neuen Begegnungsort mit Werkstatt, welcher jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag für jede und jeden offen steht.
Die Lokalität der neuen Flickstatt besteht zwar schon länger und auch die Idee einer Repair-Werkstatt trägt Herr Heim schon seit geraumer Zeit mit sich, doch nun konnte das Vereinslokal am Hahnrainweg endlich durchrenoviert werden. Dies hat Herr Heim vollständig in Eigenarbeit geleistet und damit bereits sein ganzes handwerkliches Geschick bewiesen. Zum sich treffen und reparieren steht mit der Flickstatt nun ein sehr gemütlicher Begegnungsort bereit, samt Sitzecke, Theke, Schwedenofen, einer wunderbaren Aussenterrasse mit Blick auf Schloss Stein und natürlich mit einer gut eingerichteten Werkstatt, bei der es an nichts fehlt. Vom Schweissgerät und Akkuschrauber bis zur Nähmaschine ist alles vorhanden, was Tüftlerherzen höher schlagen lässt. Repariert werden kann in der Flickstatt so ziemlich alles: von Haushaltsgeräten, Handys, Tablets oder PCs bis hin zu Gartengeräten und Velos. Auch die Umsetzung eigener Projekte ist denkbar, wenn jemand z.B. selber Regale oder andere Dinge herstellen möchte. Und selbstverständlich können alle eigens oder unter Anleitung ihre Reparaturen durchführen und wenn nötig Werkzeuge ausleihen.
Sechs Vereinsmitglieder zählt die Flickstatt derzeit und würde sich über Verstärkung sehr freuen. Besonders hervorzuheben ist im Team der Flickstatt Bernd Reichert, denn er ist nicht nur Mitglied, sondern auch Gönner und stellt als Besitzer die Lokalität kostenlos zur Verfügung.
Die Flickstatt ist als Werkstatt und Begegnungsort für Baden neu. Sie verschafft Selbstwirksamkeit und eine Alternative zum Wegwerfkonsum. Ein preiswürdiges Projekt, wie der Stadtrat befunden hat.

Flickstatt Hans Heim
Hans Heim und die Flickstatt sind für die Eröffnung am 25. Januar 2020 bereit.
Flickstatt Begegnungsort
Nicht nur Werkstatt, sondern auch gemütlicher Begenungsort
Flickstatt Terrasse
Die Terrasse der Flickstatt liegt an idyllischer Lage.

2. Preis: die „RestEssBar Baden“ wird für ihr Engagement gegen Foodwaste ausgezeichnet

Die RestEssBar Baden rettet Lebensmittel aus dem Handel vor dem Wegwerfen und sorgt dafür, dass diese essbaren Köstlichkeiten an ihrem Standort in der Gartenstrasse 2 in Baden gekühlt und sorgsam aufbewahrt für alle zugänglich gemacht werden. Wie eine solche Rettungsaktion bei der Restessbar abläuft und mit wie viel Engagement und Know-How dies verbunden ist, erfährt man ausführlich auf diesem Rundgang mit der RestessBar.
Die RestEssBar gibt es in Baden bereits seit August 2018. Der Verein mit sechs Mitgliedern im Kernteam und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern hat in diesem ersten Jahr unglaubliches Engagement bewiesen, das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln gestärkt und damit für Baden einen sehr wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet. Mit dem zweiten Preis würdigt der Stadtrat dieses grosse Engagement.
Das Team der RestEssBar freut sich darüber: „Besonders eindrücklich ist die Menge an Lebensmitteln, die wir bereits vor dem Abfall retten konnten, was nur Dank den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer möglich ist. Weitere engagierte Personen sind herzlich willkommen. Ebenso erhoffen wir uns, dass in Nachbarsgemeinden weitere Restessbars entstehen – wir geben gerne unsere Erfahrungen an Interessierte weiter. Und ganz schön wäre es natürlich, wenn es uns in Zukunft gar nicht mehr braucht, da keine Lebensmittel mehr fortgeworfen werden und Lebensmittel wieder wertvoll sind.  Wir freuen uns sehr über den Umweltpreis und danken herzlich für die wertschätzenden Rückmeldungen.“

Restessbar Kerngruppe
Das Kernteam der RestEssBar: Andrea Ebneter, Bea Schilling, Jessica Ziegler, Walter Sie, Silla Gröbly, Simone Matter

So funktioniert die RestEssBar

In sieben Schritten zu Food-Saving beitragen:

  1. Fordern Sie einen Code per Mail an:
  2. Gehen Sie zur Restessbar an der Gartenstrasse 2 und öffnen Sie damit das Schloss am Kühlschrank
  3. Öffnen Sie diesen und schauen Sie erst, bevor Sie etwas nehmen
  4. Nehmen Sie nur soviel, wie Sie auch essen mögen und Ihnen gut tut
  5. Kühlschrank gut schliessen
  6. Befestigen Sie das Schloss
  7. Kontollieren Sie alle Lebensmittel vor dem Konsum nochmal selber

Die RestEssBar schätzt es, wenn Sie Lebensmittel, die nicht mehr geniessbar sind, zuhause entsorgen.
Diese und weitere Informationen zu wie Sie sich beteiligen können, finden Sie auf der Webseite der RestEssBar.

Sara Nigg ist leidenschaftliche Marktgängerin und möchte mit ihrem Stoff-Sack – speziell mit Badener Markt-Logo – dazu beitragen, dass der Badener Markt zukünftig plastikfrei wird. Diese Idee ist für Sara Nigg nicht neu. Eigentlich kommt sie fast jeden Samstag wieder zum Vorschein, wenn sie beobachtet, wie auf dem Markt Obst und Gemüse in Plastiksäcke gepackt werden, obwohl der Badener Markt an sich eine hervorragende Möglichkeit ist, nachhaltig einzukaufen. Das erscheint Sara Nigg nicht konsequent und daher hat sie sich mit Ihrer Projekteingabe „Plastikfreier Badener Markt“ eben genau dies zum Ziel gesetzt.
Momentan ist das Projekt in der Ausarbeitungsphase: Stoff, Druck und Herstellung müssen noch ausgearbeitet werden und sollen nach Möglichkeit nachhaltig sein. Auch Abklärungen mit den Markttreibenden stehen noch aus. Aber die Idee ist gut und ganz im Sinne der Stadt Baden, so der Stadtrat. Mit dem 3. Rang erhält das Projekt „Plastikfreier Badener Markt“ zu Recht die Unterstützung durch den Badener Umweltpreis 2019.

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Sara Nigg erhält für Ihre Idee des plastikfreien Wochenmarkts den 3. Preis.
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