Januar: Chinesische Hanfpalme

Auf einem Spaziergang durch Quartiere ist sie fast nicht übersehbar. Die Chinesische Hanfpalme «verschönert» allerhand Hausgärten. Ihr exotisches Flair kommt aber zu einem Preis: die invasive Art schadet unseren Wäldern.

Steckbrief

Name: Chinesische Hanfpalme/Tessinerpalme (lat. Trachycarpus fortunei)

Aussehen: Palmenartig, bis zu 50 Fächerblätter, Blätter tief eingeschnitten mit 45 bis 60 cm langen Blattstielen

Grösse: bis 15 m

Blütezeit: März bis Juni

Herkunft: Ostasien

Problematik: Ausbreitung in den Wäldern, Abnahme der Waldverjüngung

Invasive Neophyten

Gebietsfremde Pflanzen, also Arten, die nicht bei uns heimisch sind, werden als Neophyten bezeichnet. Ein Grossteil dieser Pflanzen können sich in der Schweiz nicht vermehren und gefährden weder Mensch noch Umwelt. Einzelne Arten breiten sich aber so stark und schnell aus, dass die einheimischen Pflanzen verdrängt werden, eine Gefährdung für die Biodiversität und menschliche Gesundheit besteht oder ökonomische Schäden verursacht werden können. Diese Arten werden als invasive Neophyten bezeichnet.

Die Anzahl der in der Schweiz vorkommenden invasiven Neophyten nimmt stetig zu. Gründe dafür sind beispielsweise häufigere Auslandsreisen, internationaler Handel oder die Ausbringung als Gartenpflanze. Um die Natur und Menschen vor Schäden zu schützen, dürfen invasive Neophyten nicht neu angepflanzt werden. Bereits bestehende invasive Neophyten müssen entfernt und sachgerecht entsorgt werden.

Tessinerpalmen sind nicht einheimisch

Unter dem Volksnamen «Tessinerpalme» sind Chinesische Hanfpalmen noch immer im Handel erhältlich. Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass damit eine einheimische Art gekauft wird. Mit der Pflanzung im Garten kann sich die Chinesische Hanfpalme aber über ihre Samen ausbreiten, sodass sie im Wald wachsen und sich dort flächendeckend ausbreiten kann. Dadurch wird die Krautschicht des Waldes verarmt und die Verjüngung der einheimischen Gehölzarten behindert.

Bekämpfung ist relativ einfach

Die Chinesische Hanfpalme kann sich nicht über die Wurzeln oder den Stamm vermehren, sodass die Bekämpfung im Vergleich zu anderen invasiven Neophyten relativ einfach ist. Jungpflanzen müssen mit den Wurzeln ausgerissen und adulte Palmen gefällt werden. Wichtig ist es darauf zu achten, dass das «Palmherz», welches sich im obersten Meter des Stammes befindet, entfernt wird. Um die Ausbreitung zu verhindern, können auch die Blütenstände jedes Jahr vor der Fruchtreife abgeschnitten werden. Nach erfolgter Bekämpfung sollten regelmässige Kontrollen durchgeführt werden, um ein erneutes Aufkommen zu verhindern.

Um eine Verschleppung der Chinesischen Hanfpalme zu verhindern, müssen die Lagerung, der Transport und die Entsorgung fachgerecht erfolgen. Keinesfalls sollten invasive Neophyten im Gartenkompost entsorgt werden.

Wollen Sie eine Chinesische Hanfpalme im Garten entfernen, helfen wir Ihnen gerne weiter.