Dieser invasive Neophyt ist besonders für Tiere gefährlich: Das Schmalblättrige Greiskraut kann auch noch im getrocknetem Zustand, als Heu, tödlich sein. In der Schweiz kommt die Art im Moment meist nur entlang von Verkehrswegen vor, dank ihrer starken Ausbreitung ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis das Schmalblättrige Greiskraut auch in der Landwirtschaft vorkommt.

Steckbrief

Name: Schmalblättriges Greiskraut oder Schmalblättriges Kreuzkraut (lat. Senecio inaequidens)

Aussehen: zahlreiche Triebe, Blätter linear, Blüten 1.5-2.5 cm mit 12-15 gelben Blütenblättern

Grösse: 40-60 cm hoch

Blütezeit: August bis Oktober

Herkunft: Südafrika

Problematik: tödlich für Nutztiere

Invasive Neophyten

Gebietsfremde Pflanzen, also Arten, die nicht bei uns heimisch sind, werden als Neophyten bezeichnet. Ein Grossteil dieser Pflanzen können sich in der Schweiz nicht vermehren und gefährden weder Mensch noch Umwelt. Einzelne Arten breiten sich aber so stark und schnell aus, dass die einheimischen Pflanzen verdrängt werden, eine Gefährdung für die Biodiversität und menschliche Gesundheit besteht oder ökonomische Schäden verursacht werden können. Diese Arten werden als invasive Neophyten bezeichnet.

Die Anzahl der in der Schweiz vorkommenden invasiven Neophyten nimmt stetig zu. Gründe dafür sind beispielsweise häufigere Auslandsreisen, internationaler Handel oder die Ausbringung als Gartenpflanze. Um die Natur und Menschen vor Schäden zu schützen, dürfen invasive Neophyten nicht neu angepflanzt werden. Bereits bestehende invasive Neophyten müssen entfernt und sachgerecht entsorgt werden.

Giftig für Mensch und Tier

Das Schmalblättrige Greiskraut ist besonders den Autofahrer*innen bekannt: die kleinen gelben Blüten flankieren zahlreiche Autobahnen und Hauptstrassen. Die Art verbreitet sich dadurch besonders effizient, da der Fahrtwind die Samen der Pflanzen weiter verbreitet.

Das Schmalblättrige Greiskraut kommt heute in weiten Teilen Europas vor, obwohl es ursprünglich nur in Südafrika beobachtet wurde und erst mit dem Wollhandel nach Europa gekommen ist. In der Schweiz findet sich die Art zurzeit nur auf wenigen landwirtschaftlichen Flächen – zum Glück: Die Giftstoffe des Schmalblättrigen Greiskrautes sind einerseits giftig für Tiere, welche die Pflanze fressen, andererseits konnten die Giftstoffe auch bereits in Milch oder Honig nachgewiesen werden, wo sie eine Gefahr für Menschen darstellen können.

Da das Schmalblättrige Greiskraut sehr anpassungsfähig ist und viele verschiedenen Lebensräume besiedeln kann, ist das Risiko, dass der Neophyt weitere Flächen, neben den Verkehrswegen, bewachsen wird, gross.

Vor der Blüte bekämpfen

Da die Samenreifung der Schmalblättrigen Greiskräuter bereits kurz nach der Blüte beginnt und auch nach dem Schnitt fortschreitet, ist es besonders wichtig, die Pflanze vor der Blüte zu bekämpfen.

  • Kleine Bestände: Pflanzen zwei Mal jährlich (Mai und Juni) ausreissen. Während mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren wiederholen
  • Grössere Bestände: wiederholte, möglichst bodennahe Mahd, ca. sieben Mal im Jahr zwischen Mai und November. Frühzeitiges Mähen reduziert die Zahl der Blüten, verhindert sie jedoch nicht vollständig. Muss regelmässig wiederholt werden.

Wie bei anderen invasiven Neophyten auch, ist die regelmässige Kontrolle nach der Bekämpfung und die Begrünung offener Bodenstellen wichtig.

Kostenlose Neophytensäcke

Um die Verbreitung von invasiven Neophyten zu verhindern, ist die korrekte Entsorgung der Pflanzen wichtig. In der Stadt Baden stehen für Anwohnende neu kostenlose Neophytensäcke zur Verfügung.

Weitere Informationen 

Quellen

Suisseplan Ingenieure AG. 2023. Faktenblätter Neophyten.

Info Flora. 2021. Senecio inaequidens DC. (Asteraceae). Factsheet

Der «Invasive Neophyt des Monats» basiert auf der Idee und der Jahrestabelle von suisseplan Ingenieure AG raum + landschaft

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